Innovative Technologien: ZEISS T* Vergütung

Zuverlässigkeit unter härtesten Bedingungen

Wissenschaft und innovative Technologien, vor allem aber der enge Kontakt passionierten Jägern,
die ihr „ZEISS“ auch unter den härtesten Bedingungen einsetzen, führen immer wieder zu wegweisenden Fortschritten.

T* Vergütung – Eine herausragende Eigenschaften aller ZEISS Produkte

Die Entwicklung der Entspiegelungs-Schichten durch Prof. Smakula bei ZEISS ist nur einer der wichtigen Meilensteine, die im Bereich Optik eine neue Epoche einläuteten. Bildhelligkeit, Dämmerungsleistung und Brillanz wurden durch die „Transmissions-Beschichtung“ T und später T* neu definiert, und stehen bis heute als herausragende Eigenschaften aller ZEISS Produkte.

Den Unterschied macht die Transmission

Obwohl ein hochwertiges 8 x 56 Markenglas und jedes einfache 8 x 56 gleich große Austrittspupillen besitzen, wird der Ansitzjäger im späten Dämmerlicht einen Helligkeitsunterschied wahrnehmen. Ursache ist die unterschiedliche „Transmission“ bzw. der „Lichtdurchlassgrad“. Dieser Wert gibt an, wieviel Prozent des einfallenden Lichtes im Okular austritt. Die unterschiedliche Bedeutung von Austrittspupille und Transmission auf die Bildhelligkeit lässt sich so verdeutlichen: Die Austrittspupille kennzeichnet die Größe des „Fensters“, aus dem das Licht aus dem Fernglas austritt. Dieses „Fenster“ – die Austrittspupille – ist bei einem guten Markenglas und einem Billigglas mit gleichen Daten grundsätzlich gleich groß. Der Transmissionswert hingegen kennzeichnet die Transparenz, die Klarheit dieses Fensters. Besteht es aus hoch durchlässigem, klaren Glas oder erinnert es eher an eine getönte Sonnenbrille, durch die man hindurchschaut? Lässt das Glas 90 % Licht durch oder nur 75 %?

Sehr gute Ferngläser und Zielfernrohre besitzen Transmissionswerte von 90 % und mehr. Weltweit Spitzenreiter sind dabei die ZEISS Victory HT Zielfernrohre und Ferngläser mit Werten im Bereich von 95 %. Unterschiede von 1 – 2 % sind in der Praxis kaum wahrnehmbar, aber ein Zuwachs von 5 % bietet bei schwachem Licht die entscheidende Reserve und ermöglicht ein längeres Beobachten und Ansprechen.

Eine hohe Lichtdurchlässigkeit ist aber nicht nur in der Dämmerung hilfreich. Sie sorgt auch dafür, dass Details in Schattenpartien sauber erkannt werden. Die große Austrittspupille eines typischen Nacht-Glases lässt sich nur in der Dämmerung nutzen, eine hohe Transmission hingegen ist immer ein Vorteil. Gerade für ältere Benutzer, deren Augenpupillen nicht mehr soweit aufgehen wie bei jüngeren, ist eine hohe Lichtdurchlässigkeit ganz entscheidend.

Messung

Die Ermittlung der Transmission ist aufwendig, daher erscheinen die Werte so selten in den Testberichten. Mit etwa 500 Messungen werden die Durchlasswerte für die Spektralfarben (unterschiedliche Wellenlängen) bestimmt und das Ergebnis mit der Empfindlichkeit des menschlichen Auges bezüglich Farben („Empfindlichkeitskurve“) bewertet. Im grünen Spektralbereich ist das Auge am empfindlichsten, diese Farben haben daher den größten Einfluss. Hohe Infrarot- oder UV-Durchlässigkeiten gehen dagegen nicht in die Bewertung ein, das Auge nimmt sie nicht wahr. Als Endergebnis ergibt sich ein Zahlenwert, der mit „Tag-Transmission“ bezeichnet wird.

Tag- und Nacht-Transmission

Während am Tage die „Zäpfchen“ der Netzhaut für das Sehen zuständig sind, reagieren nachts oder bei sehr niedrigen Beleuchtungsstärken nur noch die „Stäbchen“ auf Licht. Daraus ergibt sich auch eine geringfügig andere Empfindlichkeitskurve des Auges bezüglich der Farben: Die Maximalempfindlichkeit verschiebt sich nachts etwas ins Blaue. Wird die gemessene spektrale Transmissionskurve nun mit dieser „Nachtempfindlichkeit“ des Auges bewertet, erhält man die „Nacht-Transmission“. Dem Fernglas ist Tag oder Nacht egal, der Unterschied liegt in der Empfindlichkeit des Auges.

Entspiegelungsschichten und die ZEISS T*Vergütung

Weltweit gelten Ferngläser und Zielfernrohre von ZEISS als die lichtstärksten in ihrem Markt und werden bei schwierigen Lichtverhältnissen bevorzugt eingesetzt. Das ist eng verknüpft mit dem Begriff „T*-Vergütung“, der als Synonym für maximale Lichtleistung und hellste Bilder steht. Der Hintergrund ist folgender: Grundsätzlich gibt es durch unterschiedlichste Faktoren in optischen Geräten immer Lichtverluste. Den größten Einfluss haben Reflexe bzw. die Antireflex-Vergütung der Glasoberflächen. Jedes Mal beim Übergang von Luft zu Glas (und umgekehrt) wird ein kleiner Anteil des Lichtes rückreflektiert. Ohne eine wirksame Beschichtung wären dies etwa 4 % pro Glasoberfläche, bei aufwendigen, optischen Gläsern mit großem Brechungsindex bis zu 8 %. Hochwertige ZEISS Ferngläser besitzen teilweise bis zu 12 Linsen pro Seite, plus 2 Prismen. Je nach Anzahl der verkitteten Glieder kommen schnell 16 bis 20 Glas-Luft-Flächen zusammen. Ohne eine wirksame Vergütung wäre die Transmission deutlich unter 50 %, die Bilder wären kontrastarm und flau.

Die Patentschrift der Firma Carl Zeiss für die Erfindung der Vergütung. Bild: ZEISS Archiv

T*-Mehrschicht-Vergütung

Erste Untersuchungen wurden bei ZEISS in Jena durchgeführt und mündeten in einer „Transmissions-Schicht“, die auf die Glasoberfläche aufgebracht wurde (Patent 1935). Damals wurde die „T-Beschichtung“ – eine Einzelschicht – geboren, die Ende der 70-er Jahre durch eine Mehrfach-Beschichtung (T) ersetzt wurde. Die heutige, ständig weiterentwickelte und einzigartige ZEISS T Mehrschichtvergütung auf allen Glas-Luft-Flächen steht dabei nicht für eine feste Rezeptur, sondern für ein innovatives Mehrschichtverfahren mit einem typischerweise 6-schichtigen Aufbau, der individuell auf die einzelnen Linsen und Glasmaterialien abgestimmt wird. Über 100 im Hochvakuum aufgedampfte Schichten pro Fernglas-Seite sind bei ZEISS Ferngläsern daher keine Seltenheit.

Dämmerungs-Anpassung

Die ZEISS T*-Beschichtung berücksichtigt die erhöhte Blauempfindlichkeit des Auges in der tiefen Dämmerung und optimiert so die Lichtausbeute, wenn es am nötigsten ist. Zusätzlich dient die Beschichtung auch als wirksame, harte „Oberflächenversiegelung“ und Schutz der teilweise empfindlichen, optischen Gläser.

Wir stellen vor: Cupo Libre

Ein Interview mit der spanischen ZEISS Botschafterin Pilar Escribano Reina.

Meine Leidenschaft für die Jagd entspringt einer Familientradition, die seit Generationen unverändert ist. Diese Familienbeziehung und unsere enge Verbundenheit mit der freien Natur haben mein Jägerherz und die Liebe zur Natur geprägt.

GEBOREN UND AUFGEWACHSEN BIN ICH ZWISCHEN BEDEUTSAMEN JÄGERN. SEIT MEINER FRÜHESTEN KINDHEIT WURDEN MIR MIT SORGFALT UND FEINFÜHLIGKEIT ALLE ASPEKTE DER JAGD NAHEGEBRACHT.

PILAR ESCRIBANO REINA

Einen großen Anteil daran trägt meine Großmutter mütterlicherseits, Ana Maria Benítez Cañuelo, die in den 1950er-Jahren eine Pionierin unter den Jägerinnen war. Noch weiter bestärkt in meiner Leidenschaft wurde ich von meinem wunderbaren Onkel Rafa Ruda, der mich bereits vor 20 Jahren zum ersten Mal schießen ließ. ¡Das war mein erster Schuss!

Inzwischen tauche ich begeistert in jedes große Projekt ein, dass sich dem Thema Jagd verschreibt, wie beispielsweise in meinem Blog „Cupo Libre“ und meiner TV-Sendung „Hunter Style“, die auf dem wichtigsten Jagdkanal Spaniens, Caza y Pesca TV, ausgestrahlt wird.

Welcher Bereich der Jagd sagt dir am meisten zu?Zweifelsohne die hohe Jagd, die einfach am praktischsten ist. In der Pirsch konnte ich ebenfalls erste Erfahrungen sammeln. Es ist eine so faszinierende Welt, in der ich hoffentlich Stück für Stück neue Arten innerhalb Spaniens, aber auch außerhalb unserer Landesgrenzen, entdecken darf. Mich hat diese Welt verzaubert.

Wie entstand die Idee, einen Jagdblog zu erstellen? Wann bist du mit „Cupo Libre“ gestartet?Seit etwas mehr als drei Jahren betreibe ich nun schon meine Website „Cupo Libre“ (www.cupolibre.es) und später habe ich auch den Schritt in die entsprechenden sozialen Netzwerke, in Blogs und die Fachpresse gewagt.

Mithilfe dieser Medien möchte ich Interessierten ein uraltes Handwerk nahe bringen, dem in der heutigen Gesellschaft aufgrund mangelnden Wissens über die Jagd und den ländlichen Raum nicht ausreichend Aufmerksamkeit zukommt.

Welches Ziel verfolgst du mit dem Blog?Über den Blog wollte ich mit der Welt teilen, wie eine Frau einer so wenig bekannten Tätigkeit wie der Jagd nachgeht. Und dabei möchte ich das Thema stets aus einer einfachen, dynamischen, direkten und echten Perspektive beleuchten. Mit „Cupo Libre“ möchte ich keinesfalls Lehrvorträge halten oder Jagdlektionen erteilen, sondern vielmehr dieses zuweilen hermetisch verschlossene Thema für alle Interessierten öffnen. Darüber hinaus fließen hier nicht nur meine eigenen Erfahrungen, sondern auch weitere mit der Jagd verbundene Aspekte, wie z. B. Gastronomie, Naturschutz, Mode oder Jagdtourismus ein.

Wie erklärst du dir den gewaltigen Erfolg, den „Cupo Libre“ in so kurzer Zeit erfahren hat?Dahinter stecken die konstante Arbeit und der Einsatz der letzten Jahre, auch wenn ich aufgrund meiner beruflichen Verpflichtungen nicht so viel Zeit investieren kann, wie ich mir wünschen würde.

Ich bin aber überzeugt, dass ich Schritt für Schritt mehr Anhänger und Leser gewinnen kann, die mich darin bestärken werden, mit dieser tollen Sache weiterzumachen.

Mit welchen Inhalten befasst sich „Cupo Libre“ vorrangig?Auf dieser Plattform möchte ich von meinen täglichen Erfahrungen berichten und dabei immer einen der thematischen Pfeiler beleuchten, die „Cupo Libre“ ausmachen. Es werden Erlebnisse, Interviews, Touren zu bezaubernden Orten, Kuriositäten der Natur oder Wildrezepte usw. vor- und bereitgestellt. Darüber hinaus habe ich das Glück, mit großen und angesehenen Marken aus dem Jagd- und Modebereich zusammenarbeiten zu dürfen, die mir ihre Produkte zum Test sowie zur Bekanntmachung auf meinen verschiedenen digitalen Plattformen überlassen. Damit schöpft „Cupo Libre“ aus einem umfassenden und vielfältigen Repertoire, mit dem wir die Natur und die Jagd sowie verschiedene Marktneuheiten sowohl Liebhabern als auch Personenkreisen, die noch keinen Zugang zum Thema hatten, nahebringen können.

„Cupo Libre“ ist dynamisch und jung. Die Plattform durchbricht mit ihrem frischen und innovativen Touch die Routine und den Klassizismus der Branche. Darüber hinaus genießen alle Naturliebhaber über das Angebot grundsätzlich gute Unterhaltung. „Cupo Libre“ ist eine neue und innovative Idee, die sich wesentlich von anderen Blogs zum Thema Jagd unterscheidet. Hauptsächlich zeichnet sich der Blog durch wenig aggressive Inhalte und klare Statements aus.

Einmal allgemeiner betrachtet: Wie schätzt du die Rolle der Frau in der Jagdwelt ein?Vielleicht hat die aktuell gewohnte und partizipative Anwesenheit der Frau bei der Jagd dieser Männerdomäne einen „sensiblen“ Touch verliehen, aber diese Einschätzung liegt nicht in meinem Ermessen.

Wie ich bereits im Vorfeld erwähnt habe, stamme ich aus einer Jägerfamilie: meine Oma war Jägerin, meine Tanten sind Jägerinnen. Daher ist es in meiner Familie völlig normal Jägerin zu sein.

Ich glaube also nicht, dass wir einen anderen Stellenwert haben und dass Frauen der Jagd aus Begeisterung nachgehen und nicht, weil sie einen Wettstreit austragen möchten.

Wie wird sich die Jagd deiner Ansicht nach weiterentwickeln?Momentan tut sich die Jagd eher schwer. Wenn wir es als Jäger nicht verstehen, der Jagd die erforderliche Tragweite zu verleihen, und dem Wild oder unserem Tagewerk nicht die angemessene Achtung und Wertschätzung entgegenzubringen, befinden wir uns auf keinem guten Weg.

Der Zusammenhalt und nachhaltige Schutz aller Institutionen in unserem Land sind hierbei entscheidend. Oftmals sind es Unwissende, die aus Unkenntnis über die Bedeutung der Jagd für unsere ländliche Umgebung und die Natur mit einer uralten Tradition brechen wollen, die tatsächlich aber der Schlüssel für den Erhalt des unvergleichlichen Ökosystems und der Biodiversität Spaniens ist.

Was hälst du von der Optik von ZEISS?ZEISS bedeutet für mich Qualität, Tradition und Sicherheit. In meiner Jägerfamilie besitzt jedes Familienmitglied ein Produkt der deutschen Marke.

Ich erinnere mich noch, wie ich in meinen Jagdanfängen meine Onkel und Tanten zur Jagd begleitete und sie mit ihren alten Ferngläsern und Zielfernrohren von ZEISS in der hohen Jagd stets treffsicher waren. Mehr als 20 Jahre später befinden sich einige dieser Geräte noch immer in tadellosem Zustand.

Aktuell begleitet mich ein ZEISS Conquest V6 2,5-15×56 ASV zur Jagd, das ich bei der Treibjagd und der Pirsch einsetze. Damit bin ich rundum zufrieden. Ideal für die Jagd in Spanien.

ZEISS Produkte

Die jagdliche Brauchbarkeit

Jagd Ohne Hund ist Schund

In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, brauchbare Hunde bei der Jagd einzusetzen. Die sogenannte jagdliche Brauchbarkeit ist durch Prüfungen festzustellen und nachzuweisen.

Welche Hunde können zur Brauchbarkeitsprüfung zugelassen werden?Grundsätzlich dürfen nur anerkannte Jagdhunderassen an der Prüfung teilnehmen. Vorgeschrieben ist außerdem, dass der Hund das erste Lebensjahr vollendet hat und die Identität nachgewiesen ist. Darüber hinaus muss der Hundeführer im Besitz eines gültigen Jagdscheins sein.

Wie bereite ich meinen Hund auf die Brauchbarkeitsprüfung vor?Die Vorbereitung beginnt idealerweise bereits im Welpenalter mit der Prägung auf die späteren Aufgaben. Wichtig ist, dass der Hund bereits in seiner Jugend mit allen Wildarten vertraut gemacht wird. Grundsätzlich gilt: Es gibt weder ein Pauschalrezept, noch DIE eine richtige Methode. Jedes Hund-Mensch-Gespann ist einzigartig und verdient individuelle Förderung. Viele Fehler können allerdings von vornherein vermieden werden, wenn man sich – insbesondere als Erstlingsführer – professionelle Unterstützung bei der Ausbildung holt.

Wie lange dauert das Training? Es ist sinnvoll, im ersten Jahr einen jagdlichen Welpen- und Junghundekurs zu besuchen. Im zweiten Jahr beginnt man mit der Vorbereitung auf die Prüfung. Dafür bieten Jägerschaften oder private Hundetrainer beziehungsweise -schulen spezielle Vorbereitungslehrgänge an. Mit der Prüfung ist die Ausbildung des Hundes nicht abgeschlossen. Das Gelernte muss immer wieder abgerufen und gefestigt werden.

Was wird geprüft?Die Prüfungsinhalte variieren je nach Bundesland – in Schleswig-Holstein kann die jagdliche Eignung eines Hundes wahlweise entsprechend seinem jeweiligen Einsatzbereich in vier Arten der Brauchbarkeit geprüft und festgestellt werden: 1. Brauchbarkeit für die Nachsuche auf Niederwild (außer Rehwild) BP I oder 2. für die Nachsuche auf Schalenwild BP II, 3. für die Stöberarbeit auf Schalenwild BP III und 4. für die Baujagd BP IV. Die Prüfungsordnung für die BP I unterteilt sich in die Fächer Feldarbeit (Bringen auf der Schleppe: Haarwild und Niederwild) und Wasserarbeit (Schussfestigkeit, Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer und Arbeit auf der Duftspur der lebenden, flugfähigen Ente). Geprüft werden außerdem die Gehorsamsfächer: Gehorsam im Feld, Leinenführigkeit, Folgen frei bei Fuß, Ablegen und Schießen, Verhalten auf dem Stand und Schussfestigkeit im Feld.

Wie bereitet man den Hund speziell auf Drückjagdeinsatz vor? Für die Teilnahme an Drückjagden muss der Hund die Brauchbarkeit für die Stöberarbeit auf Schalenwild BP III abgelegt haben. Für die Prüfungszulassung ist ein Lautnachweis erforderlich. Eine typische Aufgabe: Der Hund wird vom Stand des Führers aus in das Treiben geschickt und soll das ihm zugewiesene Gelände in einer Zeit von circa zehn Minuten durch planvolles, ausdauerndes und gründliches Stöbern selbständig absuchen und zeigen, dass er dabei bestrebt ist, Wild zu finden. Gefundenes und flüchtendes Wild muss er laut jagend verfolgen bis es die Deckung verlässt. Bei der Stöberprüfung im Schwarzwildgatter gelten abweichend folgende Maßgaben: Ein Hund ist geeignet für die Schwarzwildjagd, wenn er nach dem Finden, welches innerhalb von zehn Minuten geschehen muss, mit gutem Laut am Stück bleibt oder es bedrängt und sich gegebenenfalls wieder schicken lässt und insgesamt mindestens drei Minuten ohne Selbstgefährdung arbeitet.

Falknerei: Die Herrscher der Lüfte

Ein Interview mit Sandra Jung, der jüngsten selbstständige Falknerin Deutschlands

Wie bist Du zur Falknerei gekommen?Ich bin tatsächlich ganz zufällig zur Falknerei gekommen. Als ich 16 Jahre alt war, hat mich eine Freundin mit in eine Flugshow genommen. Ich war von der ersten Sekunde an fasziniert von den Greifvögeln. In derselben Falknerei habe ich viele Jahre als Helferin in meiner Freizeit gearbeitet.

Was bedeutet Dir die Falknerei?Die Falknerei ist heute einer der Grundpfeiler meiner Existenz. Ich lebe für die Falknerei, so kitschig das auch klingen mag. Meine Arbeit und meine Freizeit drehen sich um Greifvögel und ich bin rundum zufrieden damit. Ein Leben ohne diese Tiere mag ich mir nicht vorstellen und ich hoffe und wünsche mir sehr, dass das so bleibt.

Was war Deine Intention, ein Buch zu schreiben?Der Verlag ist an mich herangetreten. Ich selbst hätte es mir gar nicht träumen lassen, dass ein solches Interesse an meiner Geschichte besteht. Während des Schreibens war es mir wichtig, ein schönes, rundes Bild von der Falknerei zu vermitteln, ohne zu sehr in die Materie abzutauchen, damit es auch für Falknereineulinge und Laien interessant ist. Ich denke, dass mein Buch ein schöner Anreiz dazu ist, seine Träume zu verfolgen und an sich selbst zu glauben.

Worum geht es in dem Buch?Das Buch begleitet mich von meinem ersten Kontakt mit diesen wundervollen Tieren bis zur eigenen Falknerei am heutigen Tage. Es werden Höhen und Tiefen beschrieben – einen linearen Weg geht man wohl niemals – und vor allem geht es darum, dass man muss sich selbst treu bleiben und seine Wünsche niemals hinten anstellen sollte.

Kann man Dich und Deine Vögel live erleben?Natürlich. Die Falknerei auf der grandiosen Burg Greifenstein in Thüringen (bei Saalfeld) hat für Gäste von April bis Oktober geöffnet.

Wie verbindest Du Jagd und Falknerei?Ich jage sowohl mit der Waffe als auch mit dem Vogel. Die Jagd ist eine willkommene Abwechslung zur harten Arbeit während der Saison. Im Winter heißt es deshalb: ganz entspannt mit dem Steinadler auf Beize. Da gibt es dann nur mich und den Vogel – keine Zuschauer und keine Erwartungen. Ich weiß aber auch während des gesamten Jahres die Ruhe auf dem Ansitz zu schätzen, um einfach mal runterzukommen und durchzuatmen. In Wald und Feld läuft die Zeit einfach langsamer. Ich brauche diese Auszeiten.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft?Ich hoffe natürlich, dass ich diesen Job noch viele, viele Jahre ausführen kann. Zudem wünsche ich mir sehr, dass alle Tiere glücklich und gesund bleiben und uns die Zuschauer auch weiterhin auf Burg Greifenstein besuchen werden.

Über Jagdhunde Teil 1: Schwere Entscheidung

David Carsten Pedersen über das Großziehen seines Jagdhundes „Mille“

Doch mit dem letzten Atemzug des letzten Hundes meiner Eltern (ein schwarzer Labrador namens Fenja) endete die Hundeära. Für mehr als zehn Jahre blieb unsere Familie hundelos. Kein Pfotengetrippel. Kein Morgengruß mittels feuchter Nasen. Kein öliger Fellgeruch im Auto nach einem langen, anstrengenden Tag auf dem Feld.

Das Leben ohne Hund war allerdings keine bewusste Entscheidung gewesen. Irgendwie ergab es sich so. Wir sagten uns immer wieder, dass, so, wie wir lebten, ein Hund einfach nicht praktisch sei. Zu viel Arbeit. Zu viele Reisen. Zu wenig Platz. Zu wenig Zeit. Die meisten Jäger, die in Städten leben, werden wissen, was ich meine. Unsere Leben sind nicht für Hunde gemacht. So sagen wir es uns jedenfalls und erfinden Ausreden. Aber keine ist wirklich überzeugend. Wir brauchen unsere Hunde einfach.

Dieses Jahr beschloss ich nun endlich, das Wagnis auf mich zu nehmen und mir den Hund zu holen, den ich immer vermisst habe. Dieser Blog-Post ist der erste in einer Reihe von Kurzgeschichten über mich, meinen Hund und all den Dingen, die du im Umgang mit einem Welpen lernst und die du ihm beibringen solltest, um ihm zum Hund deiner Träume zu machen.

Momente der Frustration werden nicht ausbleiben. Ebenso Strapazen und Selbstzweifel. Es wird von der einen oder anderen schönen Frau die Rede sein und von der Mühsal, mit einem Hund in der Stadt zu leben, den jeder streicheln will. Ihr werdet von Abenteuern und Action erfahren. Und davon, wie es ist, seinen Hund in einer Radioshow zu haben. Möglicherweise auch Geschichten von kleinen Pfützen in Fluren. Alles in allem wird es eine Reihe über das Leben mit Hund sein. Und darüber, dass es ohne Hund nie wieder so sein wird wie früher.

Es gibt ein dänisches Jägersprichwort: „Kein Jäger ohne Hund!“

DAVID CARSTEN PEDERSEN

„Da ist sie. Das ist Mille.“

Wie eine Mutter, die ihr Kind wiegt, hielt meine Frau den schlafenden Welpen in ihrem Schoß. Sie saß in der zwischen zwei großen Walnussbäumen gespannten Hängematte und wiegte sanft das Hündchen, auf das sie mit der Wärme eines Sommertags hinabsah.

Wir waren beim Züchter unseres zukünftigen Hundes und mussten uns für einen der acht kleinen Labrador-Babies entscheiden. Schon viele Male vorher waren wir da gewesen und hatten mit Vergnügen verfolgen können, wie sich die kleinen Fellknäuele zu herumpurzelnden Kleinkindern mit übergroßen Ohren, Beinen und Pfoten mauserten.

Oh, die Pfoten! Es gibt nichts Süßeres als die Pfoten eines Welpen. Na ja, vielleicht die Augen. Oder die Ohren. Oder…egal. An einem Welpen ist alles süß. Das ist einfach ihr wichtigster Überlebensmechanismus. Dadurch wird die Wahl jedem wirklich zur Qual: Welcher Welpe ist der RICHTIGE?

Natürlich hatte ich sämtliche Bücher gelesen und Fachleute um Rat gefragt. Ein paar Tipps zum Finden des perfekten Suchhundes hatte ich sogar von der Polizei gehört. „Nimm nicht den Kleinsten oder den Bully.“ „Roll einen Ball und guck, ob sie Interesse zeigen.“ „Nimm nicht den, den der Züchter los werden will, sondern den, den er behalten will.“

An einem Welpen ist alles süß. Das ist einfach ihr wichtigster Überlebensmechanismus.

So viele unterschiedliche Ratschläge, die doch alle nichts halfen. Zumal wir dem Züchter blind vertrauten. Mein Vater und er kannten sich schon über 30 Jahre. Seine Familie war großartig im Umgang mit den Jungtieren, und das Verhalten seiner eigenen Hunde ließ darauf schließen, dass er sich mit Zucht und Training eines ganz unseren Wünschen entsprechenden Hundes auskannte. Er ließ uns sogar die erste Wahl. Danach erst würde er sein Tier aussuchen.

Außerdem ließ sich nicht sagen, welcher der Welpen der Kleinste und welcher der Bully war. Alle Tiere waren sehr willig, wachsam und konzentriert. Alle wollten sie gestreichelt werden und scheuten niemals vor menschlichem Kontakt. Es gab keinen „schlechten Welpen“, den wir hätten meiden müssen. Jeder der Hunde würde, gute Pflege vorausgesetzt, ein toller Hund sein. Und das war genau das Problem. Wir hatten uns noch immer nicht entschieden. Ich war ratlos.

Wie wählst du deinen zukünftigen besten Freund aus? Am Ende war es der Hund, der uns wählte! Sie holte Stöckchen. Sie fraß und balgte mit ihren Geschwistern. Doch dann lief sie zu meiner Frau hinüber, kuschelte sich an sie und schlief ein. Ein erstes Zeichen des Vertrauens. Wir konnten nicht anders als es zu erwidern.

Über Jagdhunde Teil 3: Welpenliebe

David Carsten Pedersen über das Großziehen seines Jagdhundes „Mille“

Menschen sind für sie potentielle Streichelmaschinen, und sie reagiert auf jeden so, als könne es der Beginn einer großen Freundschaft sein.

David Carsten Pedersen

„Dürfen wir Ihren Hund…“ Ja, natürlich. Mille genießt die Streicheleinheiten und freundliche Beachtung, die ihre Angst vor der großen Stadt und dem Lärm mindern. Ich hatte gedacht, dass das Leben in der Betonwüste sie mehr stressen würde. So geht es mir jedenfalls. Ich sehne mich nach Wald und offenem Raum. Mille, aber, fühlt sich in der Großstadt offensichtlich pudelwohl. Sirenen machen ihr nichts aus. Autos bringen sie nicht aus der Ruhe. Menschen sind für sie potentielle Streichelmaschinen, und sie reagiert auf jeden so, als könne es der Beginn einer großen Freundschaft sein. Keine schlechte Lebenseinstellung, denke ich. Und über meinen Hund erlebe ich Leute in der gleichen Art und Weise. Zugegeben, ich empfange weit weniger Liebkosungen von Fremden als mein Hündchen.

Dass sie mein Hündchen vorziehen, kann man wirklich niemandem verdenken. Dafür komme ich in den Genuß netter Unterhaltungen. Als Hundbesitzer in der Stadt erfährt man schnell von der großen Sehnsucht nach dem Hund: So viele erzählen dir von dem Hund, den sie mal hatten oder von dem Hund, den sie nicht mitnehmen konnten, oder vom Traum, irgendwann einen Hund zu haben. Mitteilungsbedürfnis und Streichelbedürfnis halten sich bestens die Waage, so scheint mir. Man tauscht Anekdoten aus, erfreut sich an der Gesellschaft des anderen für einen Augenblick, trennt sich und geht weiter. Man ist einen Funken glücklicher und denkt sich: So schlecht ist die Menschheit nicht. Sofern man sie mit den Augen eines Hundes betrachtet.

Dieser Bock sollte, so hatte ich beschlossen, der erste Bock sein, an dem sich der Hund versuchen sollte.

David Carsten Pedersen

„Komm her!“. Die schwere Maschine grummelte wie ein schlafender Bär. Der Hund war neun Wochen alt und wollte absolut nichts damit zu tun haben. „Komm, Mille! Ich zeig‘ dir ‚was Tolles.“ Sie kämpfte mit dem Drang, bei mir sein zu wollen und der Furcht vor dem großen, vierräderigen Fahrzeug. Ungläubig schaute sie mich an. „Auf das Ding gehe ich niemals!“ vermittelte sie mit jeder Faser ihres kleinen Körpers. Ich, aber, wollte nichts davon wissen. Ich hob sie behutsam hoch und setzte sie auf meinen Schoß. Mit einer Hand auf dem Hund, der anderen am Gas brachte ich die Maschine in Bewegung und rollte langsam los. Dem Blick meines Hundes nach zu urteilen, hielt sie mich für völlig verrückt. Doch ich wusste, dass sie ihre Meinung bald ändern würde. Ich hatte ihr etwas zu zeigen.

Dreißig Minuten vorher hatte ich am Waldrand gestanden und einem kleinen Rehbock zugesehen, wie er alles Blattwerk im Umkreis von dreißig Metern abgraste. „Ich hätte den Bogen mitbringen sollen“, war mein erster Gedanke, aber mir war bis zum Einsetzen der Dunkelheit nicht genug Zeit geblieben. Stattdessen hatte ich mein Gewehr mitgenommen und war, glücklich wie ein Pfadfinder, im schwachen Licht durch den Wald gepirscht. Bald erspähte ich in einem Baum nur zehn Meter entfernt ein großes Ohreulen-Junges. Vermutlich hatte es das allererste Mal das Nest verlassen. Es schaute etwas verwirrt zu mir hinüber, während ich weiter durch den dunkelnden Wald schlich. Der Rehbock hatte auf einer Lichtung, fünfzig Meter entfernt, auf mich gewartet. Ein kleines Tier. Ein Jährling, an dem nicht viel dran war und das ideale Tier, aus dem Genpool herauszunehmen. Ich wusste um die Überzahl der Rehe. Mir war klar, dass ohne dieses Tier der Kampf um Futter in dieser Region des Waldes leichter werden würde. Es war die richtige Entscheidung, ihn zu erlegen.

Mit einem sauberen Schuss brachte ich das Tier zur Strecke und legte es unter die Fichte, an der es kurz zuvor noch geknabbert hatte. Dieser Bock sollte, so hatte ich beschlossen, der erste Bock sein, an dem sich der Hund versuchen sollte. Ein kleiner Bock für einen kleinen Hund. Es schien richtig. Ich zog das Tier näher an den Weg heran, bevor ich mich aufmachte, meinen zukünftigen Spürhund zu holen.

Die Fahrt mit dem Geländefahrzeug zurück zum Rehbock dauerte nicht lange. Meinem Welpen gefiel die Fahrt allerdings nicht. Überhaupt nicht. Die brummende Maschine. Der holprige Weg. Zu fremd war das alles. Doch sie blieb den ganzen Weg lang brav auf ihrem Platz auf meinem Schoß. Ihre großen Welpenaugen musterten mich: „Wenn das nur mal gut geht, Kumpel…“. Ich kam an der Stelle zum Halt, wo ich das Reh gelassen hatte, und setzte den Hund auf den Boden. „Mille“, sagte ich und klopfte mir auf die Brust – ein Signal, das wir schon viele Male geübt hatten. „Mille – such!“ Sie begann sofort die Stelle abzusuchen. Bislang hatten wir den Suchbefehl nur mit Hunde-Snacks geübt, aber offensichtlich wusste sie genau, worum es bei diesem Spiel ging. Gleichsam einer winzigen, pfeifenden Dampflok klebte sie an der Spur wie ein Magnet am Eisen und folgte ihr in gerader Linie direkt zum Reh im Busch. Dann stoppte sie. Schnüffelte am Bock und wartete auf meinen Befehl. „Los“, sagte ich. Sie ging dem toten Tier direkt an den Hals. Um ihr das Gefühl des Erfolgs zu geben, ließ ich sie für etwa eine Minute reißen und toben. Dann lud ich das Reh auf den Quad, während mein Welpe herumsprang wie ein Kind am Heiligabend. Nur ein Wort war nötig, und sie sprang mir auf den Schoß. Stolz war sie. Wie eine Löwin mit frisch erlegter Beute.

Über Jagdhunde Teil 2: Apportierhunde

David Carsten Pedersen über das Großziehen seines Jagdhundes „Mille“

Ich habe schon Labradors einen halben Kilometer schwimmen und eine Gans aus dem November-kalten Ozean holen sehen. Ich habe sie Reh aus dem Dickicht schleppen sehen, das doppelt so schwer ist wie der Hund selbst. Und seit einem Monat sehe ich meinen Welpen alles anschleppen, was nicht niet- und nagelfest ist. Sie guckt ganz stolz, wenn sie mir eine Socke, einen Schuh oder ein Spielzeug bringt und sich dann hinlegt, mit dem Schwanz wedelt und lächelt. Ja. Sie lächelt.

„Ich wußte gar nicht, dass Tiere einen so lieben können“, sagte meine Frau. Sie hatte nie einen Hund besessen und war mit zwei großen schwarzen Katern aufgewachsen. Zwei sehr zutrauliche Tiere, die sich viel gefallen ließen. Aber es waren halt eben Katzen. Katzen mögen dich. Aber Hunde lieben dich mehr als sich selbst. Und darum finden sie immer wieder Sachen, die nach dir riechen und stellen sie zur Schau wie der Fasan sein Federkleid.

Katze mögen dich. Aber Hunde lieben dich mehr als sich selbst.

David Carsten Pedersen

Es gibt eigentlich keinen schlechten Hund. Aber man bekommt den Hund, den man verdient. Schon so manch einer hat es durch sein Gebrüll geschafft, einen Hund mit hervorragenden Anlagen zu verschrecken – nur, weil das Tier nicht das tat, was ihm befohlen wurde. Aber Hunde wissen zunächst einmal nicht, was du von ihnen erwartest. Du musst ihnen das richtige Verhalten schon beibringen und sie für ihren Gehorsam loben.

Es war Milles erster Tag der „Hundeschule“. Für einige Wochen hatte ich bereits mit ihr trainiert, aber mir war auch klar, dass professionelle Hilfe nicht schaden würde. Es stellte sich als die beste Entscheidung meines Hundebesitzer-Lebens heraus. Als ich Kind war, ging niemand mit seinem Hund zur Hundeschule. Jäger erzogen ihre Hunde selbst – mit recht unterschiedlichem Erfolg. Einige Hunde waren sehr gut. Viele jedoch nicht.

Mir scheint, dass viele erstmalige Hundebesitzer denken, man könne und solle den Hund allein erziehen, ohne Hilfe eines professionellen Hundetrainers. Hier bietet sich ein Vergleich mit dem Schießenlernen an.

Als ich Kind war, ging niemand mit seinem Hund zur Hundeschule.

David Carsten Pedersen

Man lernt in kurzer Zeit sehr viel mehr auf der Jagd in Begleitung eines erfahrenen Jägers. Das Schießen auf große Entfernungen gelingt besser mit einem guten Späher an der Seite. Und Tontaubenschießen ist wirklich nicht so schwer, wenn man einen guten Lehrer hat.

Hundeerziehung funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Alles fängt mit dir an.
Das Gehirn des Hundes gleicht einem Computer, auf dem bereits alles installiert ist. Man muss einfach nur den richtigen Knopf für das entsprechende Programm finden. Aber DU bist es, der das lernen muss. Alles auf einmal zu versuchen, bringt dir und dem Hund nur Stress.

Also, immer schön langsam, und viel Spass!“ Also machten wir langsam und begannen mit dem Üben von „Sitz“ und ruhigem Verhalten in Kontakt mit anderen Hunden. Darauf folgte das „Bei Fuß“-Gehen. Und „Platz!“ Gehorcht sie, gibt es sofort eine Leckerli zur Belohnung. „Du musst Augenkontakt herstellen, wenn du ihr einen Befehl gibst. Es stellt eine Verbindung her und erleichtert Kommandos.“ Augenkontakt mit Mille geht problemlos. Sie lächelt mit ihren Augen, ganz so, als wolle sie mir sagen: „Keine Sorge, Kumpel – wir kriegen das irgendwann hin. Ich helfe dir.“

Die Wahl der richtigen Jagdoptik

Der perfekte Begleiter

Bei der Wahl der Zieloptik spielen die individuellen Jagdvorlieben und -gegebenheiten die wichtigste Rolle. Generalist oder Spezialist – diese Grundentscheidung hängt auch davon ab, wie man bereits in Sachen Zieloptik ausgestattet ist und auf welche Wildart beziehungsweise wie und wo man in Zukunft waidwerken will.

  • Beim Tagesansitz kommt es vor allem auf Flexibilität bei der Vergrößerung an. Hier müssen allen voran Terrain (Flachland, Gebirge) und Jagdart (Ansitz, Pirsch) berücksichtigt werden.
  • Lichtstarke Zielfernrohre sind die erste Wahl für die Jagdausübung bei Dämmerung oder in Mondnächten.
  • Sichere Zielerfassung, schnelle Reaktion und kurze Distanzen: Bei der Drückjagd bieten Zielhilfen mit großem Sehfeld und geringen Vergrößerungen die Möglichkeit des beidäugigen Zielens und erhöhen somit die Sicherheit.
  • Unterschiedliche Wild- und Jagdarten, Tageszeiten oder Umgebungen: Hier spielen Allrounder mit lichtstarken Objektiven und großem Zoombereich ihre Stärken voll aus.
  • Für Präzisionsschüsse auf weite Distanzen sind Zielfernoptiken mit extremer Vergrößerung und exakten ballistischen Einstellungsmöglichkeiten gefragt.
  • Bei der Bergjagd zählt neben der Flexibilität für Distanzschüsse die ballistische Anpassung an den Stand des Wildes. Auch ein Distanzmesser wie das ZEISS Victory Rangefinder System kann hier große Dienste leisten.

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Der Weg zum richtigen Fernglas

Ein gutes Fernglas ist wie ein treuer Begleiter.

Den überwiegenden Teil der Jagd macht nicht das Jagen aus, sondern das Erleben der Natur, insbesondere die Wildbeobachtung.

Die richtige Wahl des Fernglases hängt von der Jagdart, der Tageszeit und nicht zuletzt vom Jäger und seinen Ansprüchen ab. Beim bewegten Jagen spielt neben den optischen Eigenschaften beispielsweise Größe, Gewicht und die intuitive Handhabung eine wesentliche Rolle.

  • Bei der Jagd auf bewegtes Wild muss es oft schnell gehen. Ideal dafür ist ein Fernglas mit kompaktem Design, geringem Gewicht und besonders intuitiver Handhabung.
  • Am Tag benötigen Jäger in erster Linie den Überblick durch ein weites Sehfeld ebenso wie eine hohe Vergrößerung, um das Wild sauber ansprechen zu können.
  • Bei schlechten Lichtverhältnissen, beim Nachtsitz oder bei Dämmerung holt ein gutes Fernglas durch große Objektive und hohe Lichttransmission das Maximum für den Jäger heraus.
  • Die präzise Messung von Distanzen für einen exakten Schuss erfordert neben der Optik zusätzliche, leicht bedienbare technologische Erweiterungen.
  • Extreme Distanzen mit klaren Bildern – auch ohne Stativ – lassen sich mit der integrierten Bildstabilisierung erfassen.

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Jedes Detail im Blick – Die Wahl des idealen Spektivs

Ob zur Wildbeobachtung oder für andere Einblicke in die Natur: Spektive eröffnen Jägern und Naturfreunden einzigartige Eindrücke und ermöglichen präzise Ansprachen. Meist sind es weite Distanzen, über die ein Spektiv exakte Bilder liefern soll, manchmal geht es aber auch um die Details von kleineren Tieren, die bereits mit dem bloßen Auge gut auszumachen sind. Wozu brauche ich dann noch ein Spektiv?

Neben den Leistungsdaten der jeweiligen Optik, wie maximale Vergrößerung, Zoombereich oder Sehfeld, empfiehlt es sich, beim Vergleich andere Faktoren mit in die Entscheidung einzubeziehen: zum Beispiel das Gewicht, die Ausmaße, die Einstellungsmöglichkeiten, die Handhabung oder die Erweiterung der Möglichkeiten durch entsprechendes Zubehör.

  • Bei der Ansprache von Wild zählt neben der optischen Leistungsfähigkeit die Mobilität des Spektivs: leicht, kompakt, robust und reduziert auf das Wesentliche sollte es sein.
  • Bei der Wildbeobachtung sind einfache Handhabung und höchste optische Leistung gefragt.
  • Bei der Tierbestimmung, wenn es um extreme Vergrößerungen, ein weites Sehfeld und farbgetreue Wiedergabe geht, ist jedes noch so kleine Detail wichtig.
  • Ob Koppelungsmöglichkeiten für Kameras oder Digiskopie – mit dem richtigen Spektiv können Sie Ihre Beobachtungen als Fotografien oder im Bewegtbild festhalten.

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Beizsaison auf Krähen

Sandra Jung und Harris Hawk Dexter auf der Jagd

Seit dem 1. August hat die Beizsaison auf Krähen wieder begonnen. Mit meinem Harris Hawk Terzel Dexter gehe ich dieser Jagdart sehr passioniert nach. Terzel, so bezeichnet der Falkner die männlichen Greifvögel, da diese im Schnitt ein Drittel (lateinisch tertium) kleiner sind, als die weiblichen Exemplare. Übertragen auf die Beizjagd auf Flugwild hilft uns Falknern hierbei das geringere Körpergewicht und die daraus resultierende, größere Wendigkeit der Terzel.

Krähen sind sehr schlaue, geschickte und schnelle Flieger. Damit mein Bussard Dexter überhaupt eine nennenswerte Chance auf die schwarzen Vögel hat, gebe ich ihm aus dem Auto etwas Geschwindigkeit mit.

SANDRA JUNG

Man darf den Flug des Harris Hawks nicht mit dem des Habichts verwechseln. Ein Habicht hat durch eine andere Flügelform für die Krähenjagd deutlich bessere Voraussetzungen. Er ist von Natur aus schneller und wendiger als ein Bussard.

Einen großen Vorteil, den der Harris Hawk genießt, ist seine Herkunft. Als Mittelamerikaner ist er unseren heimischen Krähen nicht „bekannt“. Startet Dexter also aus dem Auto auf Krähen, verstehen diese oftmals nicht direkt, was da für eine „Gefahr“ auf sie zufliegt – ein großer Vorteil für Dexter. Ganz anders verhält dies sich wiederum beim Habicht.

Er zählt zu den Hauptfeinden der Krähen in Deutschland. Aus diesem Grund wird ein Habicht von den Rabenvögeln unmittelbar wahrgenommen und eine Warnung ausgerufen sowie die Flucht eingeleitet.

Für die Jagd auf Krähen mit dem Vogel aus einem fahrenden Auto braucht man große, weitläufige Reviere. Krähen sind unheimlich intelligente Tiere; Fahrzeug und Fahrer werden nach einigen Jagdflügen oft schon von Weitem erkannt. Daher ist es von großem Vorteil, wenn man von Zeit zu Zeit das Revier und auch das Fahrzeug wechseln kann.

Ist Dexter einmal aus dem Auto gestartet, beginnt er sofort, die passend sitzenden Rabenvögel anzujagen. Hierbei zeigt sich ein faszinierendes Naturschauspiel: Oftmals jagt Dexter nicht die für mich augenscheinlich am besten sitzende Krähe an, sondern ein anderes Tier aus der Gruppe. Woran liegt das? Mittlerweile habe ich festgestellt, dass genau die Tiere, die Dexter innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde anjagt und im Auffliegen schlägt, die kranken, schwachen oder unerfahrenen Tiere der Gruppe sind. Häufig haben diese Tiere Verletzungen an den Ständern, Gefiederschäden oder ähnliches. Durch die Jagd mit einem Greifvogel findet also nahezu eine ideale Selektion statt, diese ist einem Menschen in diesem Ausmaß gar nicht möglich: kranke und/oder schwache Tiere werden zielgenau der Natur entnommen und somit wird ein gesunder Wildbestand gefördert.

Der Jagdflug selbst ist meistens sehr spektakulär: Die Krähen nehmen Dexter häufig erst spät als Gefahr wahr. Sie fliegen also sehr spät auf und versuchen dem schon nahen Jäger der Lüfte mit wendigen Kurven oder plötzlichem Höhenverlust, Geschwindigkeitsänderungen oder anderen Flugmanövern zu entkommen. Der Harris Hawk versucht natürlich, diesen Manövern zu folgen: Oft klappt es, oft aber auch nicht. Ist die Krähe zu schlau und zu erfahren, hat Dexter keine Chance.

War einer dieser faszinierenden Jagdflüge erfolgreich, heißt es Hund raus und zum Vogel sprinten. Häufig hassen die übrigen Gruppenmitglieder auf den Bussard mit seiner Beute. Mein Vogelhund Balu eilt nun also zu seinem Partner und hält ihm die übrigen Krähen vom Leib.

Krähen sind sehr wehrhaft und mit ihren spitzen Schnäbeln nicht ungefährlich für einen sitzenden Greifvogel. Der Hund fungiert also als notwendiger Lebensretter des Beizvogels.

Bin ich selbst beim Vogel angekommen, fange ich gegebenenfalls die erbeutete Krähe ab und helfe Dexter, an das Wildbret zu kommen, indem ich ihn beim Rupfen unterstütze. Auf seiner Beute darf Dexter sich dann einen vollen Kropf fressen, damit meint der Falkner, dass der Beizvogel so viel aufnehmen darf, wie er möchte. Hiermit wird das positive Erlebnis des erfolgreichen Jagdfluges für den Beizvogel noch gekrönt: Gerne ist er beim nächsten Mal wieder bereit, alles für eine beutereiche Jagd zu geben.

Da diese Jagdflüge – auch einige erfolglose, bis tatsächlich ein Beutetier gebunden werden kann – sehr energieaufwendig sind, ist es unabdingbar, dass der Beizvogel sich in bester körperlicher Verfassung befindet: Ist er nicht wohlgenährt und gut trainiert sowie bemuskelt, so können schon wenige Fehlflüge zu einer absoluten Auszehrung des Vogels führen, mit dem Resultat, dass er nicht mehr jagen KANN, weil er zu schwach ist. Dies darf nicht passieren. Die tägliche Gewichtskontrolle des Beizvogels ist daher absolut notwendig, um seine Verfassung zu überprüfen.

Am Ende eines erfolgreichen Jagdtages kommt der Vogel in seine Voliere, wo er frisches Wasser angeboten bekommt. Nur wenn ein Greifvogel alles hat, was er benötigt, ist er auch weiterhin bereit, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten. Und das ist für mich persönlich das größte Glück auf Erden: Mit Greif und Hund die Jagd auszuüben und zu wissen, dass die Tiere mit einem gemeinsam ein unschlagbares Team bilden.

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Falknersglück im Rheinland

Eine einzigartige Beziehung zwischen Mensch und Tier

Falknerei und Jagd bedeuten für Sandra Jung, der Natur so nahe wie möglich zu sein. Ihre Leidenschaft für Greifvögel entdeckte sie bereits mit 16 Jahren, als sie begann, jedes Wochenende ehrenamtlich in einer Falknerei mitzuarbeiten. Das Grüne Abitur und den Falknerschein erlangte sie 2011.

Heute betreibt die BWL-Studentin gemeinsam mit ihrem Freund Benedikt Nyssen eine eigene kleine Greifvogelstation zwischen Köln und Düsseldorf. Mit dem Harris Hawk (Wüstenbussard) Dexter, benannt nach dem TV-Serienkiller Dexter Morgan, fing vor vier Jahren alles an. Inzwischen bereichern auch Harris Hawk Weib Tequila, Weißgesichtseule Linus, Sakerfalke Soraya, Schakalbussard Elise, Andenadler Kayla, Steppenadler Raja und Weißkopfseeadler Milo die Familie.

„Das Faszinierende an der Falknerei ist die einzigartige Mensch-Tier-Beziehung. Der Vogel ist ein freies Geschöpf. Man kann ihn zu nichts zwingen und trotzdem beschließt er, freiwillig mit einem zusammenzuarbeiten“, so Sandra Jung und lädt uns auf einen Reviergang ein.

Auf der Beizjagd erlebe ich, wie meine Vögel ihren natürlichen Instinkten folgen, sehe, wie sie mit Intelligenz und Geschick ihre Beute greifen. Das ist ein Wahnsinns Naturschauspiel!

Sandra Jung

Ein Wahnsinns Naturschauspiel

Im Wald demonstriert sie mit Dexter die sogenannte freie Folge. Bei dieser Jagdart folgt der Bussard Falknerin und Vogelhund „Balu”, ihrem einjährigen HS-Rüden, von Baum zu Baum. „Aus der erhöhten Position hat er einen weiträumigen Überblick und jagt selbst bestimmend”, lässt uns Sandra wissen und schwärmt: „Auf der Beizjagd erlebe ich, wie meine Vögel ihren natürlichen Instinkten folgen, sehe, wie sie mit Intelligenz und Geschick ihre Beute greifen.” Harris Hawks sind die einzigen Greifvögel, die im Verband leben und jagen. „Dadurch sind sie in der Lage, eine besonders enge Bindung zum Menschen aufzubauen.”

Bei der Frage nach ihrem schönsten Erlebnis muss Sandra Jung nicht lange überlegen: „Jeder Jagdflug, jeder Ansitz ist einzigartig. Es gibt die buntesten Situationen und Momente. Unvergessen bleiben für mich natürlich mein erstes Stück Wild, ein kleiner Spießer in der wunderschönen Eifel, und mein erstes Beizwild mit meinen Dexter. Er fing damals nach mehreren Versuchen seine erste Krähe und ich war unfassbar stolz auf ihn.”