Dank ZEISS besser sehen in der Dämmerung
Anlässlich des 175-jährigen Firmenjubiläums bietet ZEISS in den Bereichen Jagd und Naturbeobachtung mit einer historischen Artikelserie zur Unternehmensgeschichte sowie deren Einfluss auf die Entwicklung der Innovationen und heutiger Technologien einen spannenden Rück- und Ausblick auf das Unternehmen und seine Historie.
ZEISS hat im Laufe seiner 175-jährigen Geschichte viele bedeutsame optische Technologien entwickelt, die für die Jagd adaptiert wurden und (noch) heute eine wesentliche Rolle bei der Wildbeobachtung und waidgerechten Jagd spielen. So gelten Ferngläser und Zielfernrohre von ZEISS weltweit als die lichtstärksten auf dem Markt.
Aufgrund der zunehmenden Naturnutzung durch Spaziergänger, Hundefreunde, Jogger, Reiter, Pilz- und Beerensuchende ist das Wild in vielen Revieren vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, wodurch sich das Jagdgeschehen in die Dunkelheit verlagert. Hier trennt sich bei der Optik im wahrsten Sinne des Wortes die Spreu vom Weizen.
Die hellsten Zielfernrohre und Ferngläser von ZEISS – ZEISS Victory HT – sorgen mit dem SCHOTT HT Glas für eine sichtbare Steigerung der Lichtdurchlässigkeit und damit maximale Nachttauglichkeit. Der Grundstein dafür wurde unter anderem durch den Chemiker und Glasfachmann Otto Schott gelegt, dem es gelang, Glas mit neuartigen optischen Eigenschaften herzustellen (siehe bereits im 3. Teil der Artikelserie).
Mit ihrer Transmission von 95 Prozent und mehr bieten Victory HT Gläser selbst bis tief in die Dämmerung hinein noch genügend Lichtreserven zum Beobachten, Ansprechen und Zielen. Der feinste Leuchtpunkt der Welt in zweiter Bildebene trägt sein Übriges dazu bei – er lässt sich so weit herunterdimmen, dass er gerade noch wahrgenommen wird und eine unheimliche Hilfe bei der schnellen Zielaufnahme bietet. Obendrein sorgt er für minimale Abdeckung des Wildkörpers.
Einen weiteren wesentlichen Plusfaktor für Dämmerungs- und Nachtjagd bietet die sogenannte „T*-Vergütung“ – die bedeutendste Beschichtung, wenn es um die Helligkeit von Jagdoptiken geht. Diese spezielle Mehrschichtvergütung auf allen Glas-Luft-Flächen berücksichtigt die erhöhte Blauempfindlichkeit des Auges und optimiert so die Lichtausbeute in der tiefen Dämmerung. In der Jagdpraxis bedeutet das: brillante, kontrastreiche Bilder und damit mehr sichtbare Details, die wertvoll fürs Ansprechen sind. Zusätzlich dient die Beschichtung als wirksame, harte „Oberflächenversiegelung“ und schützt die teilweise empfindlichen, optischen Gläser. Auf den äußeren Objektiv- und Okularlinsen vieler ZEISS Modelle wird heute auf die T*-Vergütung eine weitere Schutzschicht aufgedampft, die eine extrem glatte Oberfläche erzeugt: die LotuTec®-Beschichtung. Sie sorgt dafür, dass Wasser ohne Rückstände abperlt und Schmutz und Fingerabdrücke nicht anhaften – für klare Sicht auch bei „Sauwetter“. Regen, Schnee und Schlammspritzer können im rauen Jagdeinsatz – zum Beispiel bei der nächtlichen Saupirsch – dadurch einfach abgewischt werden.
Wenn selbst die lichtstärksten, konventionellen Ferngläser an ihre Grenzen stoßen, kommen Nachtsichtgeräte zum Einsatz. Diese elektronischen „Restlichtverstärker“ wandeln das vorhandene (geringe) Umgebungslicht zunächst in elektrische Energie um, verstärken diese und setzen sie wieder in für den Menschen sichtbares Licht um. Die Lichtenergie wird dabei über 20.000-fach verstärkt, sodass sich selbst bei Neumond und reinem Sternenlicht sehr gut Wildbeobachtungen durchführen lassen. Mit dem ZEISS Night Vision 5.6×60 N hat ZEISS im Jahr 1993 ein Nachtsichtgerät der Spitzentechnologie auf den Markt gebracht. Dieses wurde 2003 durch das ZEISS Victory NV 5,6×62 T* abgelöst. Die Hightech-Optik mit einer der leistungsstärksten Gen. 2+ Röhren erfüllt alle Voraussetzungen, um nachts auf große Entfernungen detailgenau ansprechen zu können.
Im nächsten Teil unserer Serie widmen wir uns den Themen Wärmebild – hier wird die historisch gewachsene ZEISS Kamera- und Objektivexpertise mit den Nachjagdtechnologien vereint.