Das Restaurant der Geier

ZEISS und NABU schützen gemeinsam Geier in Kenia

Mönchsgeier und Gänsegeier zählen in Europa zu den mächtigsten und beeindruckendsten Vogelarten. Ihren Flug zu beobachten, ist imposant und fesselt einen. In Afrika gibt es elf verschiedene Geierarten, deren Bestand in den letzten 20 Jahren um 65 bis 80 Prozent abgenommen hat. Ein alarmierendes Zeichen. Allein in Kenia sind sechs der acht Arten inzwischen als sehr stark gefährdet eingestuft. Zu der traurigen Hitliste gehören Sperbergeier, Weißrückengeier, Kappengeier, Wollkopfgeier und der Ohrengeier. Der Bartgeier gilt in Kenia mittlerweile gar als ausgestorben.

Kappengeier
Kappengeier

Was setzt die Geier in Afrika derart unter Druck, dass es ihren Bestand gefährdet? Leider sind die Ursachen vielfältig und daher so schwierig in den Griff zu bekommen. Einer der wichtigsten Gründe ist sicherlich die Spannung zwischen Mensch und Wildtieren. Prädatoren wie Löwen, Leoparden, Geparden und Hyänen reißen Haustiere, woraufhin Menschen diese vergiften. Wenn die Geier das Aas der vergifteten Tiere fressen, sterben auch sie am Gift, das eigentlich nicht für sie bestimmt war. Hier wird den Geiern ihre an sich positive Funktion als „Gesundheitspolizisten“ in der Natur zum Verhängnis, die häufig in ihrer Bedeutung für Menschen und Haustiere unterschätzt wird. An sich verhindern sie, dass sich Krankheitskeime toter Tiere ausbreiten und damit Haustiere oder Menschen gefährden könnten.

Weißrückengeier
Weißrückengeier

Hinzu kommt, dass Wilderer Geier gezielt töten, um alle Spuren gegenüber den Rangern in Schutzgebieten zu verschleiern. Eine größere Anzahl an Geiern würde Ranger auf getötete Tiere aufmerksam machen. Leider hat der internationale Handel mit Körperteilen von Geiern, die in der traditionellen Medizin oder zum Praktizieren verschiedener Rituale im Aberglauben Einsatz finden, zugenommen. Somit finden die Wilderer Abnehmer für das Ergebnis ihrer fragwürdigen Praktiken. Zu all den gezielten menschlichen Übergriffen kommen die Folgen menschlichen Lebens als Gefahr für die Geier: Hochspannungsleitungen führen zu Stromschlagopfern und die veränderte Form der Landnutzung raubt den Geiern die Nahrungsgrundlage.

Ein exklusives, sicheres Restaurant für Geier

Was bleibt also, um die Situation für die Geier zu verbessern? Hierzu hat sich eine einzigartige Kooperation der NABU International Naturschutzstiftung mit der Mugie Conservancy, den Cranes Conservation Volunteers und des Kenya Wildlife Services gebildet, die von ZEISS mitfinanziert wird. Im Norden Kenias, in der Provinz Leikipia, entwickelt die Kooperation einen Prototypen einer sicheren und garantiert giftfreien Futterstelle für gefährdete Geier und Greifvögel in Kenia. Das Projekt soll auch anderen Conservancies als Beispiel dienen, dass sie ebenfalls Geier Restaurants einrichten. Wenn weitere Landeigentümer mitmachen, dann ist das die Grundlage für neue, ausgewiesene sichere Geier-Zonen in Nordkenia.

Ohrengeier
Ohrengeier

Die Mittel von ZEISS unterstützen die Finanzierung eines einheimischen Mitarbeiters, der sich für den Artenschutz der Geier und weiterer Greifvögel einsetzt. Vor Ort wird es Aufklärungskampagnen der lokalen Gemeinden und vor allem der Viehhalter über den ökologischen Wert und die Bedeutung der Geier und Greifvögel für den Gesundheitsschutz von Mensch und Haustieren geben. Die Viehhalter erfahren zudem, wie sie vergiftete Vögel und Säugetiere sicher entsorgen. Bei der Aufklärung allein bleibt es jedoch nicht, denn die Viehhalter benötigen praktische Unterstützung. Diese erhalten sie mit sicheren Umzäunungen, die Raubtiere abhalten. In den Schulen erfahren die Kinder in Unterrichtseinheiten früh im Leben mehr über die Greifvögel und erhalten die Chance, den Vögeln eine bessere Zukunft zur Arterhaltung zu sichern. Entscheidend sind jedoch die Geierfutterstellen mit giftfreiem Fleisch, die eingerichtet werden, und somit für die Vögel eine Art Restaurant mit risikofreiem Genuss darstellen.

Wenn das Adlerauge nicht genügt

ZEISS Ferngläser für das NABU-Naturschutzzentrum Federsee

Ferngläser und Spektive von ZEISS ermöglichen ein ganz persönliches Naturerlebnis und können daher beim Schutz von Pflanzen und Tierarten eine besondere und aktive Bedeutung einnehmen. In Zusammenarbeit mit Fachverbänden unterstützt ZEISS Naturschutzaktivitäten, Bildungsprogramme für Kinder und Erwachsene sowie Forschungsprogramme zum Schutz gefährdeter Tierarten.

Seit rund 20 Jahren unterstützt ZEISS beispielsweise das NABU-Naturschutzzentrum am Federsee, unter anderem mit der Dauerleihgabe von Ferngläsern aus den Victory, Conquest und Terra Linien. Die Ferngläser werden nicht nur von den freiwilligen Helfern genutzt, die sich vor Ort für den Natur- und Bestandschutz engagieren, sondern kommen auch den Besuchern zum Beispiel bei Führungen zugute.

„Führungen und vogelkundliche Bestandserfassungen sind wichtige Aufgaben des NABU-Zentrums Federsees im Zuge seines mit dem Land abgeschlossenen Betreuungsvertrags für das Federseemoor. Leistungsfähige Optik ist dafür unerlässlich“ betont Dr. Katrin Fritzsch, Leiterin des Naturschutzzentrums. Zum Einsatz kommen die Ferngläser beispielsweise während Kontrollgängen beim Bibermanagement und bei der Landschaftspflege, aber vor allem bei ornithologischen Fragestellungen wie etwa beim Brutvogelmonitoring oder der Kartierung der Kornweihenschlafplätze im Federseeried.

Insbesondere im Bereich der Umweltbildung mit rund 400 Veranstaltungen jährlich sei adäquate Optik unerlässlich, so die Leiterin des Zentrums. „Der schwarze Federschopf auf dem Kopf eines Haubentauchers im Brutkleid, ihr Gefieder trocknende Kormorane auf den Brutflößen in der Tiefenbacher Bucht oder die Unterscheidung von rastenden Entenarten auf dem Federsee – all das holt ein Fernglas für unsere Gäste hautnah heran“. Natürlich, so die Biologin mit einem Schmunzeln, sei auch die beste Optik kein Garant dafür, dass man am Federsee tatsächlich die Große Rohrdommel vors Fernglas bekomme, wie es den Beobachtern in dem am Federsee gedrehten ZEISS Kampagnenfilm für das Victory SF 32 gelingt – doch für die dort ebenfalls gezeigten Vogelarten Bartmeise und Kornweihe könne sie zur entsprechenden Jahreszeit beinahe eine Beobachtungsgarantie geben.

Aktuell ist die Ausstellung des NABU-Zentrums geschlossen. Für die kommende Saison hat das Zentrum ein attraktives Führungsprogramm aufgelegt. Weitere Informationen unter www.NABU-Federsee.de/termine-aktuelles/aktuelles.

Für alle, die den Federsee auf eigene Faust besuchen möchte, stehen auf den folgenden Seiten Beobachtungstipps zur Verfügung: https://www.nabu-federsee.de/termine-aktuelles/beobachtungstipps/

Von der heimlichen Grauammer

Wie Vogelschutz in der Agrarlandschaft gelingen kann

Rheinebene bei Mannheim, Ende Mai, 8:30 Uhr – bereits seit über 2 Stunden richtet Julia Staggenborg gebannt ihr ZEISS-Fernglas auf eine unscheinbare Mähwiese. Mal kurz zur Seite schauen? Unmöglich! Jede Ablenkung kann die Arbeit des ganzen Morgens zunichtemachen. Julia Staggenborg verfolgt ein Grauammer-Weibchen, das sie zu Beginn der Begehung mit einer Ladung trockener Grashalme im Schnabel beobachten konnte. Offenbar ist der Vogel mit der Anlage des Nestes beschäftigt – und dessen Standort soll herausgefunden werden.

Julia Staggenborg arbeitet seit 2017 an der Universität Tübingen in einem Projekt zum Schutz der Grauammer. Die eher unscheinbare Vogelart wird als eine Charakterart großflächig offener Ackerlandschaften angesehen. Gerade in diesem Lebensraum fällt es besonders schwer, dem großflächigen Verlust an Artenvielfalt wirksam entgegenzusteuern.

Welche Naturschutzmaßnahmen hinreichend geeignete Lebensstätten bereitstellen können, ist längst nicht abschließend geklärt. Oft sind es ganz spezifische Lebensraumansprüche, die darüber entscheiden, ob eine Tier- oder Pflanzenart seinen Bestand halten kann – und diese sind vielfach nicht im Detail bekannt. Seit 2016 wird das Artenschutzprojekt auch von ZEISS unterstützt.

Besonderes Augenmerk legen die Projektmitarbeiter auf die Sicherung des Bruterfolgs. Die späte Brutperiode der Grauammer ist vor allem im Grünland problematisch, da die Nestlingszeit vielfach mit der Bewirtschaftung kollidiert. Genau aus diesem Grund möchte Julia Staggenborg auch unbedingt herausfinden, ob das Nest im Rheintal tatsächlich in der Wiesenparzelle angelegt wird – hier steht nächste Woche die erste Heumahd an und würde ein Nest unweigerlich zerstören.

Oder wurde das Nistmaterial doch in die direkt benachbarte Wintergerste eingetragen? Dann besteht vorerst keine Gefahr, denn vor der Getreideernte haben die jungen Grauammern das Nest längst verlassen.

Grauammern sind während der Brutphase überraschend heimlich. Wird ein Besucher oder Beobachter selbst in größerer Entfernung entdeckt, stoßen die Vögel einen Warnruf aus und stellen jede Aktivität am Nest ein. Entsprechend selten sind Beobachtungen, die eine Ermittlung der Neststandorte – und damit auch die Einleitung gezielter Maßnahmen zu deren Schutz – erlauben. Nur aus guter Deckung und mit leistungsfähiger Optik ausgestattet kann Julia Staggenborg ihren Schutzbemühungen zum Erfolg verhelfen.

Mögliche Konflikte zwischen der Wahl der Neststandorte und der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung sind aber nur ein Schwerpunkt der Untersuchungen. Ein zweiter befasst sich mit der Frage, ob und wo die Grauammern ausreichend Nahrung finden, um ihre Nestlinge zu versorgen – und zwar Insekten und deren Larven. Hierzu beobachtet Julia Staggenborg die Nahrungsflüge der Weibchen, und dokumentiert akribisch, von welchen Flächen kleine Schmetterlingsräupchen oder große Grüne Heupferde ans Nest gebracht werden. Klar, blütenreiche Säume und Brachen sind bestimmt ganz wichtig – aber immer wieder überraschen auch etwa konventionell bewirtschaftete Winterweizen-Felder durch ein besonders hohes Nahrungsangebot.

Erste Ergebnisse des Projekts zeigen auch erhebliche regionale Unterschiede – und so wird deutlich, dass es nicht „die eine“ geeignete Fördermaßnahme gibt, die der Grauammer, oder anderen gefährdeten Arten der Agrarlandschaft, in allen Fällen ein geeignetes Auskommen ermöglichen würden. Um 8:53 Uhr kehrt das Weibchen erneut mit Nistmaterial zurück – der Nestbau erfolgt eindeutig unter einer prominenten Flockenblume in der Mähwiese. Noch am Nachmittag kann Julia Staggenborg den Kontakt zum Bewirtschafter herstellen, der angesichts einer Ausfall-Entschädigung durch die Naturschutzbehörden die Mahd auf der betroffenen Teilfläche bereitwillig um 3 Wochen verschiebt – die Brut ist gesichert.

Zeiss stiftet Hauptpreis für die Kruger Bird und Wildlife Challenge 2019

Im Februar wurde die „Kruger Bird and Wildlife Challenge“ in Südafrika ausgetragen. Organisiert von BirdLife Südafrika, Middlepunt Wetland Trust und Rockjumper Birding Tours wurde die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von „BirdLife International“ zur Unterstützung der Erhaltungsbemühungen für die unmittelbar vom Aussterben bedrohte Spiegelralle (Sarothrura ayresi) ins Leben gerufen. Diese sehr versteckt lebende Kleinralle kommt nur noch in wenigen begrenzten Gebieten in Äthiopien und Südafrika vor. Sehr versteckt in dichtester Vegetation lebend, lässt sich der Vogel mit herkömmlichen Methoden kaum beobachten. Deshalb gibt es auch nur wenige Bilder meist gefangener Exemplare. Vorrangig für die Sicherung der restlichen Lebensräume des kleinen Vogels und die Aktionen der Organisationen vor Ort werden dringend finanzielle Mittel benötigt.

8 Teams mit je 9 Mitgliedern aus Vogelbeobachtern und Vogelschützern gingen dazu im Kruger Nationalpark an den Start. Die Spiegelralle selbst kommt dort zwar nicht vor, doch bietet der Park ideale logistische Voraussetzungen zur Durchführung einer Veranstaltung dieser Größe. Der Kruger Nationalpark ist einer der wenigen verbliebenen Naturräume auf der Erde, in dem die Natur noch genügend Fläche zur Etablierung eines stabilen „Gleichgewichtes“ zwischen den Arten zur Verfügung hat, was in nahezu allen mitteleuropäischen Naturschutzgebieten aufgrund ihrer viel zu geringen Größe und den umliegenden mit Chemie intensiv bewirtschafteten Flächen längst nicht mehr der Fall ist. Über 500 Vogelarten und über 150 Säugetierarten wurden im Kruger Nationalpark bisher beobachtet und die Teams mussten möglichst viele davon registrieren.

Dabei wurde über einen Zeitraum von 9 Tagen der gesamte Krugerpark durchquert und in verschiedenen Camps übernachtet. Im Gegensatz zu vielen anderen Birdraces wie etwa „Champions of the Flyway“ in Israel zählte nicht allein die Anzahl der beobachteten Arten. Vielmehr wurde jede Art mit 1 bis 3 Punkten bewertet, wobei seltene oder schwer zu findende Vögel höher eingestuft waren. So erhielten beispielsweise der größte Reiher der Erde, der Goliathreiher und der große Kampfadler aufgrund ihrer Unübersehbarkeit nur einen Punkt,  während die Beobachtung einer Drossellerche mit 3 Punkten bewertet wurde. Auch der im Krügerpark sehr seltene Wanderfalke erhielt 3 Punkte.

Der Krugerpark ist ein bedeutender Überwinterungsplatz für uns aus dem europäischen Sommer vertraute Vogelarten wie Weisstorch, Schreiadler, Baumfalke, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe oder Alpensegler. Auch einer der schönsten Vögel Osteuropas, die Blauracke überwintert in großer Zahl innerhalb des Parks und nutzt das große Angebot an Insekten als Nahrungsgrundlage. Dazu gesellen sich ebenfalls aus dem Norden angereiste Bienenfresser und Blauwangenspinte, die dem afrikanischen Karminspint in ihrer Farbenpracht nur wenig nachstehen. Der Krugerpark ist eines der letzten natürlichen Refugien für die inzwischen auch in Afrika durch chemisch verseuchte Tierkadaver hochbedrohten Geier, allen voran der Wollkopfgeier und der Ohrengeier. Naturschutzverbände aus Europa und Afrika versuchen derzeit, die Tiere vornehmlich durch Aufklärungsaktionen in der Bevölkerung vor dem Aussterben zu retten. Zeiss unterstützt auch dieses Thema speziell im Rahmen des Events „Champions of the Flyway“.

Das Team „BirdLife International“ mit Vertretern von Rockjumper Birdingtours und Zeiss gewann den Wettbewerb durch die Registrierung von 328 Vogelarten, für die es 496 Punkte gab. Auch in der Kategorie „Säugetiere“ siegten sie mit 64 Arten und erreichten eine Gesamtpunktzahl von 560. Knapp dahinter lag das Team „Ayre´s Broomtails“ mit 318 registrierten Vogelarten und 58 Säugetierarten, wofür sie eine Gesamtpunktzahl von 531 erhielten. Team „BirdLife International“ gewann zusätzlich den Preis für die Entdeckung des seltensten Vogels im Zuge des Events, einen in Südafrika äußerst selten anzutreffenden Goldpieper, der von allen anwesenden Teams und Helfern beobachtet und anschließend auch fotografiert werden konnte.

Zeiss stellte den Hauptpreis in Form von 10 Zeiss Terra 8 x 42 Ferngläsern zur Verfügung. Durch die Veranstaltung konnten letztendlich über 25.000 Euro zur Finanzierung der Schutzmaßnahmen für die Spiegelralle gesammelt werden. Ein vielversprechender Startschuss für die hoffentlich erfolgreiche Rettung des seltenen Vogels.

Mysteriöse Eulen und junge Vogelbeobachter

New Jersey Audubon

Ihr Kopf besteht quasi nur aus Augen. Sie drehen den Kopf bis auf den Rücken, wenn ihr herausragendes Gehör ein Geräusch hinter sich wahrnimmt. Und ihre Krallen sind messerscharf. Eulen sind Emmas absolute Lieblingsvögel, sie findet sie mysteriös. Emma, 15 Jahre alt, erlebt einen besonderen Zauber, wenn sie Eulen beobachten darf. Ebenso gerne schaut sie den Spechten zu, die sie zwar als etwas einfältig wahrnimmt, aber gerade deswegen so liebt. Was für viele Teenager einfach nur Vögel sind, die sie gar nicht richtig beachten, ist Emma Stunden ruhigen Beobachtens durchs Fernglas wert.

Sie schaut auf jedes Detail, entdeckt die Charakterzüge der Vögel und deren einzigartigen Farben. Durchs Fernglas kommt sie den Vögeln so nahe, dass sie ihre Wesenszüge erfasst. Emmas Interesse für die Natur begann bereits mit fünf Jahren. Ihre Mutter Tracey recherchierte, wie sie Emmas Faszination unterstützen könne. So stieß sie auf die Kinderprogramme des Naturschutzverbandes New Jersey Audubon, wo Emma gemeinsam mit anderen Kindern bei Ausflügen lernte, Vögel zu unterscheiden und genau zu bestimmen. Schon bald nahm Emma auch an Exkursionen der Erwachsenen teil.

WENN KINDER VIEL ÜBER DAS INTERESSANTE TIERLEBEN LERNEN, SIND SIE MOTIVIERT, SICH FÜR NATURSCHUTZAKTIONEN ZU ENGAGIEREN.

Audubon ist in den USA der größte Naturschutzverband und Partner von BirdLife International. In New Jersey betreiben sie eine eigenständige, unabhängige Organisation als New Jersey Audubon, die 1897 gegründet wurde und damit die älteste und größte Naturschutzorganisation im Bundesstaat ist.

Dale Rosselet ist als Vizepräsidentin für den Bereich Erziehung die Verantwortliche für die Young Birders. Ihr ist es besonders wichtig, dass Kinder sobald als möglich an die Natur herangeführt werden. Dale berichtet von Studien, wonach Kinder, die früh eine Verbindung zur Natur aufbauen, lebenslang das Interesse für ihre Umwelt behalten. Als Kinder erleben sie ganz andere Eigenschaften der Vögel als nur das Federkleid und das Flugverhalten.

Mit Kinderaugen lassen sich die Besonderheiten der Vögel viel lebendiger mit unserem Verhalten vergleichen. New Jersey ist der viertkleinste Bundesstaat der USA und gleichzeitig der bevölkerungsdichteste. Direkt angrenzend an die Staaten New York und Pennsylvania bietet der kleine Bundesstaat neben vollen Großstädten die malerische Atlantische Küstenebene und dichte Wälder.

Aber auch in den Städten erleben Young Birders gemeinsam die Tierwelt, angeleitet durch New Jersey Audubon. Unter den Tieren im urbanen Umfeld sind Vögel am einfachsten und offensichtlichsten zu entdecken, wenn es auch nicht die gleiche Artenvielfalt wie auf dem Land gibt. Dale erlebt, welche Freude die Kinder an den Vögeln in der unmittelbaren Nachbarschaft haben.

INZWISCHEN VERFÜGT EMMA ÜBER BREITE ARTENKENNTNISSE, ÜBER SELTENHEITEN UND VOR ALLEM ÜBER EINEN „LIFER“, EINEN VOGEL, DEN SIE ZUM ERSTEN MAL IM LEBEN SIEHT, FREUT SIE SICH BESONDERS.

Am Birding gefällt ihr, mit ihren Freunden beim Young Birders‘ Club zusammen zu sein, und vor allem die Zeit in der Natur. Neben der Beobachtung durchs Fernglas fischt sie gerne und beschäftigt sich mit Reptilien und Amphibien. Inzwischen ist Emma bei den Teenagern der Young Birders, die alle zwischen elf und 17 Jahren sind. Gemeinsam gehen sie ein- bis zweimal im Monat auf Ausflüge, jedoch ziehen Emma und ihre besten Freunde viel häufiger gemeinsam in die Wälder und ans Wasser zum Beobachten. Selbst diejenigen, die das College schon abgeschlossen haben, kommen mit dazu.

Dale Rosselet von New Jersey Audubon achtet auf ein vielseitiges Programm für die jungen Vogelbeobachter. In den vier Naturschutzzentren führen Naturpädagogen Schulkinder an die Tier- und Pflanzenwelt heran. Vom Käfer über Bäume bis zu den Vögeln zeigen sie deren Habitate und wie man sie schützen kann. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist es, Naturschutz und Umweltbewusstsein zu vermitteln sowie bedrohte Arten zu schützen.

Da ist es am besten, ganz früh bei den Jüngsten anzufangen. Im kompletten Bundesstaat motivierten sie im letzten Jahr 3.256 Kinder, an den Vogelbeobachtungskursen teilzunehmen. Interessanterweise ist der Anteil zwischen Mädchen und Jungen ebenso wie bei den Erwachsenen ziemlich ausgewogen. Für Jugendliche bieten Dale und ihre Kollegen Kurse zur Vogelberingung, Datensammlung und Zugvogelbeobachtung an.

Emma besuchte im letzten Jahr einen längeren Spezialkurs zum Zählen von Falken während des Vogelzugs und lernte, Besucher der Beobachtungstürme über den Vogelzug zu informieren. Gelegentlich unterstützte sie sogar den Biologieprofessor Tom Brown beim Vogelberingen.

MIT ALL DIESEN PROGRAMMEN BEGEISTERT DALE KINDER IM JUNGEN ALTER FÜR DIE NATUR. EIN ENTSCHEIDENDER FAKTOR IST IMMER DER SPASS

Sehr früh in ihrer Arbeit merkte Dale, dass ihre Ferngläser nicht ausreichen. Kinder brauchen schneller Erfolgserlebnisse als Erwachsene, um Freude an einer Tätigkeit zu entwickeln, zudem ist ihr geringer Augenabstand schwierig, um durchs Fernglas wirklich vernünftig ein scharfes Gesamtbild zu bekommen. Die Optik sollte farbgetreu und scharf sein, auch in der Dämmerung noch funktionieren, und die Ferngläser sollten schnell auf den jeweiligen Augenabstand angepasst werden können. So ging Dale auf ZEISS in den USA zu, die bereits ihre Naturschutzzentren mit Ferngläsern zum Verkauf belieferten. In Richard Moncrief fand Dale einen engen Verbündeten bei ihrer Mission, Menschen näher mit der Natur zu verbinden.

MEHR INFORMATIONEN

New Jersey Audubon

NJA Young Birders Club

ZEISS Nature @ Instagram

Richard von ZEISS rüstete die Young Birders mit Terra ED Ferngläsern im Zuge eines Sponsorings aus. Dass jedes Detail zählt, weiß Emma zu gut, wenn es darum geht, Vögel zu bestimmen. Ihre Eltern hat Emma inzwischen auch angesteckt, sie planen ihre Urlaube so, dass Emma in Sachen Birding auf ihre Kosten kommt. An einen Urlaub in Adirondacks, im Staate New York, erinnert sich Emma besonders gerne, dort fütterte sie wilde, kanadische Eichelhäher aus der Hand. Jetzt im Winter konzentriert sie sich zu Hause auf Eulen und Wasservögel. Was Emma später einmal werden will, weiß sie noch nicht genau. Sicher ist für sie nur, einen Bezug zur Vogelbeobachtung muss ihr Beruf unabdingbar haben.

FERNGLÄSER VON ZEISS

ZEISS Terra ED Ferngläser

ZEISS Ferngläser für Vogelbeobachter