Zeiss stiftet Hauptpreis für die Kruger Bird und Wildlife Challenge 2019

Im Februar wurde die „Kruger Bird and Wildlife Challenge“ in Südafrika ausgetragen. Organisiert von BirdLife Südafrika, Middlepunt Wetland Trust und Rockjumper Birding Tours wurde die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von „BirdLife International“ zur Unterstützung der Erhaltungsbemühungen für die unmittelbar vom Aussterben bedrohte Spiegelralle (Sarothrura ayresi) ins Leben gerufen. Diese sehr versteckt lebende Kleinralle kommt nur noch in wenigen begrenzten Gebieten in Äthiopien und Südafrika vor. Sehr versteckt in dichtester Vegetation lebend, lässt sich der Vogel mit herkömmlichen Methoden kaum beobachten. Deshalb gibt es auch nur wenige Bilder meist gefangener Exemplare. Vorrangig für die Sicherung der restlichen Lebensräume des kleinen Vogels und die Aktionen der Organisationen vor Ort werden dringend finanzielle Mittel benötigt.

8 Teams mit je 9 Mitgliedern aus Vogelbeobachtern und Vogelschützern gingen dazu im Kruger Nationalpark an den Start. Die Spiegelralle selbst kommt dort zwar nicht vor, doch bietet der Park ideale logistische Voraussetzungen zur Durchführung einer Veranstaltung dieser Größe. Der Kruger Nationalpark ist einer der wenigen verbliebenen Naturräume auf der Erde, in dem die Natur noch genügend Fläche zur Etablierung eines stabilen „Gleichgewichtes“ zwischen den Arten zur Verfügung hat, was in nahezu allen mitteleuropäischen Naturschutzgebieten aufgrund ihrer viel zu geringen Größe und den umliegenden mit Chemie intensiv bewirtschafteten Flächen längst nicht mehr der Fall ist. Über 500 Vogelarten und über 150 Säugetierarten wurden im Kruger Nationalpark bisher beobachtet und die Teams mussten möglichst viele davon registrieren.

Dabei wurde über einen Zeitraum von 9 Tagen der gesamte Krugerpark durchquert und in verschiedenen Camps übernachtet. Im Gegensatz zu vielen anderen Birdraces wie etwa „Champions of the Flyway“ in Israel zählte nicht allein die Anzahl der beobachteten Arten. Vielmehr wurde jede Art mit 1 bis 3 Punkten bewertet, wobei seltene oder schwer zu findende Vögel höher eingestuft waren. So erhielten beispielsweise der größte Reiher der Erde, der Goliathreiher und der große Kampfadler aufgrund ihrer Unübersehbarkeit nur einen Punkt,  während die Beobachtung einer Drossellerche mit 3 Punkten bewertet wurde. Auch der im Krügerpark sehr seltene Wanderfalke erhielt 3 Punkte.

Der Krugerpark ist ein bedeutender Überwinterungsplatz für uns aus dem europäischen Sommer vertraute Vogelarten wie Weisstorch, Schreiadler, Baumfalke, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe oder Alpensegler. Auch einer der schönsten Vögel Osteuropas, die Blauracke überwintert in großer Zahl innerhalb des Parks und nutzt das große Angebot an Insekten als Nahrungsgrundlage. Dazu gesellen sich ebenfalls aus dem Norden angereiste Bienenfresser und Blauwangenspinte, die dem afrikanischen Karminspint in ihrer Farbenpracht nur wenig nachstehen. Der Krugerpark ist eines der letzten natürlichen Refugien für die inzwischen auch in Afrika durch chemisch verseuchte Tierkadaver hochbedrohten Geier, allen voran der Wollkopfgeier und der Ohrengeier. Naturschutzverbände aus Europa und Afrika versuchen derzeit, die Tiere vornehmlich durch Aufklärungsaktionen in der Bevölkerung vor dem Aussterben zu retten. Zeiss unterstützt auch dieses Thema speziell im Rahmen des Events „Champions of the Flyway“.

Das Team „BirdLife International“ mit Vertretern von Rockjumper Birdingtours und Zeiss gewann den Wettbewerb durch die Registrierung von 328 Vogelarten, für die es 496 Punkte gab. Auch in der Kategorie „Säugetiere“ siegten sie mit 64 Arten und erreichten eine Gesamtpunktzahl von 560. Knapp dahinter lag das Team „Ayre´s Broomtails“ mit 318 registrierten Vogelarten und 58 Säugetierarten, wofür sie eine Gesamtpunktzahl von 531 erhielten. Team „BirdLife International“ gewann zusätzlich den Preis für die Entdeckung des seltensten Vogels im Zuge des Events, einen in Südafrika äußerst selten anzutreffenden Goldpieper, der von allen anwesenden Teams und Helfern beobachtet und anschließend auch fotografiert werden konnte.

Zeiss stellte den Hauptpreis in Form von 10 Zeiss Terra 8 x 42 Ferngläsern zur Verfügung. Durch die Veranstaltung konnten letztendlich über 25.000 Euro zur Finanzierung der Schutzmaßnahmen für die Spiegelralle gesammelt werden. Ein vielversprechender Startschuss für die hoffentlich erfolgreiche Rettung des seltenen Vogels.

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