Falknersglück im Rheinland

Eine einzigartige Beziehung zwischen Mensch und Tier

Falknerei und Jagd bedeuten für Sandra Jung, der Natur so nahe wie möglich zu sein. Ihre Leidenschaft für Greifvögel entdeckte sie bereits mit 16 Jahren, als sie begann, jedes Wochenende ehrenamtlich in einer Falknerei mitzuarbeiten. Das Grüne Abitur und den Falknerschein erlangte sie 2011.

Heute betreibt die BWL-Studentin gemeinsam mit ihrem Freund Benedikt Nyssen eine eigene kleine Greifvogelstation zwischen Köln und Düsseldorf. Mit dem Harris Hawk (Wüstenbussard) Dexter, benannt nach dem TV-Serienkiller Dexter Morgan, fing vor vier Jahren alles an. Inzwischen bereichern auch Harris Hawk Weib Tequila, Weißgesichtseule Linus, Sakerfalke Soraya, Schakalbussard Elise, Andenadler Kayla, Steppenadler Raja und Weißkopfseeadler Milo die Familie.

„Das Faszinierende an der Falknerei ist die einzigartige Mensch-Tier-Beziehung. Der Vogel ist ein freies Geschöpf. Man kann ihn zu nichts zwingen und trotzdem beschließt er, freiwillig mit einem zusammenzuarbeiten“, so Sandra Jung und lädt uns auf einen Reviergang ein.

Auf der Beizjagd erlebe ich, wie meine Vögel ihren natürlichen Instinkten folgen, sehe, wie sie mit Intelligenz und Geschick ihre Beute greifen. Das ist ein Wahnsinns Naturschauspiel!

Sandra Jung

Ein Wahnsinns Naturschauspiel

Im Wald demonstriert sie mit Dexter die sogenannte freie Folge. Bei dieser Jagdart folgt der Bussard Falknerin und Vogelhund „Balu”, ihrem einjährigen HS-Rüden, von Baum zu Baum. „Aus der erhöhten Position hat er einen weiträumigen Überblick und jagt selbst bestimmend”, lässt uns Sandra wissen und schwärmt: „Auf der Beizjagd erlebe ich, wie meine Vögel ihren natürlichen Instinkten folgen, sehe, wie sie mit Intelligenz und Geschick ihre Beute greifen.” Harris Hawks sind die einzigen Greifvögel, die im Verband leben und jagen. „Dadurch sind sie in der Lage, eine besonders enge Bindung zum Menschen aufzubauen.”

Bei der Frage nach ihrem schönsten Erlebnis muss Sandra Jung nicht lange überlegen: „Jeder Jagdflug, jeder Ansitz ist einzigartig. Es gibt die buntesten Situationen und Momente. Unvergessen bleiben für mich natürlich mein erstes Stück Wild, ein kleiner Spießer in der wunderschönen Eifel, und mein erstes Beizwild mit meinen Dexter. Er fing damals nach mehreren Versuchen seine erste Krähe und ich war unfassbar stolz auf ihn.”

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