Ansitz im Winter

Die Wahl der Kleidung ist entscheidend

Wer im Winter jagen möchte, muss gewappnet sein gegen alle Witterungsbedingungen. Schneidende Kälte, rauer Wind und nasskalte Tage sind dabei keine Seltenheit. Wer dem Winter-Wetter trotzen möchte, sollte gut vorbereitet sein. Vor allem mit guter Kleidung. Hier sind die besten Tipps für das Ansitzen im Winter.

Zwiebeltechnik nutzen

Das Ansitzen bei konstant niedrigen Temperaturen im Winter ist weit verbreitet – zum Beispiel wenn Sauen ganze Wiesen umdrehen auf der Suche nach Nahrung. Dabei hat sich vor allem ein Prinzip bewährt: die Zwiebelschalentechnik! Wer schon mal lange in der Kälte ausharren musste, der weiß: Es ist sinnvoller, mehrere Lagen dünner Kleidung zu tragen, als mehrere Schichten dickerer Kleidung. So funktioniert’s: Als zusätzliche Isolierung bildet sich zwischen den Schichten ein Luftpolster. Durch die verschiedenen Kleidungsstücke sind die Jäger zudem sehr flexibel und können sich an Wetterschwankungen anpassen.

Allerdings funktioniert das Prinzip nur dann, wenn die verschiedenen Lagen aufeinander abgestimmt sind. Mit der Unterwäsche fängt es an. Sie ist die wichtigste Schicht in der Zwiebelschalentechnik. Wer schnell ins Schwitzen kommt, sollte auf Funktionsunterwäsche zurückgreifen. Das hat zum einen den Vorteil, dass Feuchtigkeit transportiert wird. Außerdem besteht nicht die Gefahr von Reibung.

Als zweite Schicht empfiehlt es sich, eine weitere Lage Funktionsunterwäsche zu tragen. Oben folgt derzeit als dritte Schicht ein Fleecehemd, das den Feuchtigkeitstransport nicht unterbrechen soll. Wer sich für Baumwolle entscheidet, könnte damit Probleme bekommen. Die nächste Schicht besteht ebenfalls aus Fleece. Eine Jacke mit dicht schließendem Kragen ist hier die beste Wahl.

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Wichtig sind zudem kleine Extras, die die Isolation unterstützen und Körperwärme speichern. Besonders empfehlenswert sind Hosen mit einem anknöpfbarem Rückenwärmer. Im Laufe des Ansitzes von mehreren Stunden zeigen sich schnell die Vorzüge eines solchen Rückenwärmers. Er verhindert, dass die Kälte einem den Rücken im Sitzen hochkriecht. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass die Körperwärme nicht entfliehen kann.

Kopfbedeckung nicht vergessen

Wer nicht frieren möchte, sollte ein besonderes Augenmerk auf eine gute Kopfbedeckung legen. Es ist erwiesen, dass Menschen einen Großteil ihrer Körperwärme über den Kopf abgeben. Bewährt haben sich vor allem sogenannte Tschapkamützen aus Kaninchen- und Lammfell. Besonders geeignet sind hier die Modelle von Fjällräven mit einer feuchtigkeitsabweisenden Beschichtung. Zur Unterstützung für das Gesicht kann eine klassische Sturmhaube verwendet werden.

Warme Füße sind essentiell

Warme Füße sind besonders wichtig, wenn Jäger lange Zeit an einer Stelle verharren. Bei der Auswahl der Stiefel gilt dem Innenfutter besondere Beachtung. Wichtig: Die Stiefel sollten auch mit zwei Paar Socken an den Füßen nicht allzu eng anliegen und genug Flexibilität bieten. So bleiben die Füße warm und dennoch frei beweglich.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Auswahl der richtigen Handschuhe. Gerade beim Ansitzen sollten Jäger im Bedarfsfall schnell schießen können. Zu dünn sollten die Handschuhe jedoch nicht sein, da kalte und steife Hände beim Umgang mit Waffen als eher gefährlich zu betrachten sind.

Erfahrene Ansitzjäger greifen deshalb gerne auf eine Kombination aus dünnen Fingerhandschuhen und dicken Fausthandschuhen mit Klappe zurück. Die Außenseite der Handschuhe sollte mit einem wasserabweisenden Material beschichtet sein, um auch gegen Schnee anzukommen.

Wärme-Gadgets als treue Helfer

Wem die ganzen Textilien nicht reichen, der muss auf technische Gadgets zurückgreifen. Im Fachhandel gibt es diverse Hilfsmittel, die dem Jäger beim Ansitz zusätzlich mit Wärme versorgen.

Oft genutzt sind beispielsweise sogenannte Taschenöfchen, die mit einer speziellen Kohle Wärme produzieren. Auch die klassischen Handwärmer zum Knicken, die aufgrund einer chemischen Reaktion Hitze erzeugen sind bei Jägern beliebt. Der Nachteil: Zwar reagieren die chemischen Verbindungen innerhalb von Sekunden miteinander und produzieren schnell Wärme – einmal im Einsatz verlieren die Wärmer jedoch nach knapp einer Stunde ihre Wärmewirkung. Viele Jäger bauen zudem auf Kleidung mit integrierten Wärmeakkus. Zum Beispiel in Westen. Wichtig ist hierbei bloß eine langanhaltende Akkudauer, da man bei einem eventuellen Ausfall auszukühlen droht und schnell friert.

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