Dispersion und Achromat
Die verschiedenen Farben, aus denen ein „weißer“ Lichtstrahl besteht, werden beim schrägen Durchgang durch eine Linse (oder Prisma oder Wassertröpfchen) unterschiedlich abgelenkt.
Dadurch kommt es bei jeder Lichtbrechung zu einer Auffächerung in die einzelnen Spektralfarben. Sichtbares Zeichen dafür ist der Regenbogen, er zeigt das gesamte Spektrum schön aufgefächert von violett über blau, grün, gelb, orange bis rot. Bei optischen Abbildungen führt diese „Dispersion“ zu unerwünschten sichtbaren Farbsäumen an Bildkonturen und damit auch zu Unschärfe.
Der Effekt lässt sich deutlich abmildern, wenn unterschiedliche Glasmaterialien geschickt kombiniert werden. Ein solches System bezeichnet man als „Achromat“ und ist für die meisten Anwendungen in der Beobachtung und Fotografie heutzutage Standard. Es zeigt aber immer noch geringe Rest-Farbfehler, das sogenannte „sekundäre Spektrum“.
ED Gläser
Dispersion tritt grundsätzlich bei allen Glassorten auf. Allerdings: Bei einigen mehr, bei anderen weniger. Gläser mit geringer Dispersion nennt
man allgemein „ED Gläser“ (ED = Extralow Dispersion). Optiksysteme mit
solchen Gläsern erzeugen weniger Farbsäumen und damit schärfere,
farbneutralere Bilder. ZEISS setzt solche ED Gläser bei allen neuen Conquest HD Ferngläser ein.
SCHOTT FL Gläser
Eine nochmalige Reduzierung dieses „sekundären Spektrums“ gelingt durch den Einsatz von speziellen, fluoridhaltigen (fluorionenhaltigen) Sondergläsern mit sogenannter „anomaler Teildispersion“. Bei ihnen tritt die unerwünschte Farbaufspaltung deutlich geringer als bei allen anderen optischen Gläsern auf. Solche FL-Materialien werden von ZEISS bei sämtlichen Victory FL Produkten eingesetzt, und selbstverständlich bei den
überragenden Victory HT und Victory SF Ferngläsern.
Ohne SCHOTT FL Gläser
Mit SCHOTT FL Gläser
Bei einem Standard-Glas wird das Licht stark in die einzelnen Farben aufgefächert. Es entstehen Farbsäume, die Schärfe und Kontrast des Bildes mindern. Das FL-Glas minimiert diese Auffächerung des Farbspektrums. So entstehen praktisch farbsaumfreie Konturen und eine höhere Farbtreue, die feine Details sehr gut erkennbar machen.
Als Maßzahl für das Dispersionsverhalten wird in der Optik oft die sogenannte Abbe-Zahl genutzt. Sie beschreibt im Prinzip das Verhältnis zwischen Lichtbrechung (die sollte möglichst groß sein) zur Farbaufspaltung (die sollte möglichst klein sein). Vorteilhaft sind folglich Gläser mit großen Abbe-Zahlen.
[…] erreichen. Im neuen ZEISS SFL sind daher ganze sieben Linsen, bestehend aus ED-Gläsern (Extra-low-Dispersion) und FF-Gläsern (FieldFlatterner) für eine ausgesprochene Randschärfe […]