Sicherheit vor Jagderfolg

Tipps zur Planung, Organisation und Durchführung einer Drückjagd

Drückjagden sind eine wirkungsvolle Jagdmethode zur Anpassung von Wildbeständen an ihren Lebensraum; zur Vermeidung des Jagddruckes und der Wildschäden und nicht zuletzt zur hygienischen Gewinnung von Wildbret als natürliches Lebensmittel.

Sicherheit hat bei der Planung, Organisation und Durchführung oberste Priorität und steht VOR dem Jagderfolg – angefangen von A wie für Ansitzeinrichtungen, die für die Bewegungsjagd geeignet sind über E wie Erste-Hilfe-Ausrüstung bis W wie Warnschilder für Waldbesucher und Verkehrsteilnehmer. Wer in Gesellschaft jagt, trägt Verantwortung. Nicht nur die teilnehmenden Schützen stehen hierbei in der Pflicht, auch der Jagdleiter. Ihm kommt eine besondere Rolle zu. Seinen Anweisungen ist unbedingt Folge zu leisten.

Maßnahmen zur Unfallvorbeugung

Arzt und Tierarzt informieren (Jagdtag, -ort etc.); Auswahl der Schützenstände (UVV-Jagd, Bewuchs); Auswahl der Schützen (Ausbildung, Training, Verantwortungsbewusstsein); Sicherheitsbelehrung (Stand, Beginn und Ende, Gefahrenbereich, Ahndung von Verstößen); sicherheitsrelevante Ausrüstung und Maßnahmen (Warnweste, Hutband, Halsband, Straßensperrungen, moderne Kommunikationsmittel).

Der Deutsche Jagdverband empfiehlt Jägern, grundsätzlich nur von erhöhten jagdlichen Einrichtungen – hier eignen sich vor allem nach allen Seiten offene Drückjagdstände, die dem Schützen nach allen Seiten Bewegungsmöglichkeiten bieten – zu schießen, da immer ein ausreichender „Kugelfang“ gegeben sein muss. Ausschließlich „gewachsener“ Boden ist dafür geeignet. Dieser allein stellt jedoch noch keinen ausreichenden Schusshintergrund dar: Das Gelände muss so beschaffen sein, dass der Eintrittswinkel des Geschosses größtmöglich ist. Der Schusswinkel zum Nachbarn muss größer als 30 Grad sein.

Bei Gesellschaftsjagden müssen sich alle an der Jagd unmittelbar Beteiligten deutlich farblich von der Umgebung abheben. Infrage kommen Signalweste bzw.

Signalkleidung – ein Hutband alleine reicht nicht aus. Damit auch die vierbeinigen Jagdbegleiter gut erkennbar sind, empfiehlt sich der Einsatz von Signalwesten und Signalhalsbändern, die im Idealfall mit einer Telefonnummer versehen sind. Der Einsatz von Glöckchen bietet zusätzliche Sicherheit.

Generell gilt: Vor und während der Jagd ist Alkohol tabu. Der DJV empfiehlt Jägern zudem, vor der Drückjagdsaison auf dem Schießstand oder im Schießkino das Schießen auf bewegte Ziele zu üben und die Treffsicherheit zu überprüfen.

Zu einem ausgereiften Sicherheitskonzept gehört auch, dass im Ernstfall die Rettungskette reibungslos funktioniert.

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