Jagdoptiken sind keine wissenschaftlichen Instrumente, sondern Werkzeuge, die im rauen Jagdeinsatz jederzeit funktionieren müssen. Setzt bei der Jagd der Starkregen ein, gibt es meist nur eine Parole: Durchhalten! Die Wasserdichte Ihrer Optik sollte hier Ihre geringste Sorge sein.
Doch nicht nur Umweltfaktoren spielen eine Rolle. Ein Sturz mit geschulterter Waffe in schwierigem Terrain, das Umkippen der Waffe im Hochsitz oder die holprige Fahrt im Kofferraum – in diesen Situationen spielen die Nehmerqualitäten Ihrer Optik eine wichtige Rolle.
Daher ist die Maxime absolute Zuverlässigkeit – selbst unter widrigsten Bedingungen. Dank bester Materialien und kompromissloser Fertigungsqualität gewährleistet ZEISS eine Zuverlässigkeit und Robustheit, die von Jägern auf der ganzen Welt geschätzt wird.
Dauerhaftigkeit
Wichtig ist ebenfalls, dass alle beweglichen Komponenten zur Fokussierung, Dioptrienverstellung, Knickgelenk und Augenmuscheln auch nach Jahren einwandfrei und präzise funktionieren, bei allen Temperaturen. Auch die Befestigung der Linsen und Prismen muss dauerhaft sicherstellen, dass das optische System weder durch Stoß oder Vibrationen noch durch extreme Temperaturschwankungen dejustiert wird. Aufwändige Qualitätskontrollen, die sich wie ein Netz durch den gesamten Fertigungsprozess bei ZEISS ziehen und die weit über einschlägige DIN/ISO Vorgaben hinausgehen, gewährleisten alle diese Vorgaben und bieten die Sicherheit für langjährigen, brillanten Fernglasgenuss.
Stickstoff-Füllung
Bei abgedichteten Gläsern mit Innenfokussierung – und nur bei diesen – macht es Sinn, die inneren Hohlräume mit Stickstoff oder einem anderen Gas zu füllen. Dadurch wird verhindert, dass feuchte Luft „eingebaut“ wird, die im Winter bei tiefen Temperaturen kondensiert und zu einem Beschlag im Inneren des Gerätes führt.
Parallelität der Achsen
Garant für jahrzehntelangen Schutz und korrekte Ausrichtung der Optik sind die mechanischen Bauteile – insbesondere das Gehäuse und alle beweglichen Elemente.
Die Fassungen der Linsen bestehen in der Regel aus hochfestem Aluminium oder Magnesium. Für das umfassende Gehäuse werden neben diesen beiden Werkstoffen aber auch moderne Verbundmaterialien wie z. B. glasfaserverstärkte Kunststoffe eingesetzt. Neben einem günstigen Gewicht und enormer Formvielfalt wird so eine bewusste Flexibilität des Gehäuses herbeigeführt. Dies wirkt sich vor allem bei Stößen sehr vorteilhaft aus. Mit bis zu 60 % Glasanteil können diese innovativen Werkstoffe für viele Anforderungen optimiert werden und kommen auch im Automobil- und Flugzeugbau zum Einsatz. Eine Gummiarmierung bildet eine zusätzliche Schutzschicht für Fernglas oder Spektiv, sorgt für sicheren Griff und dämpft Geräusche, wenn es versehentlich anschlägt.
Wie lassen sich Ferngläser testen?
Beim Blick durch ein Fernglas spielen viele individuelle und subjektive Dinge eine Rolle, die mehrere Beobachter zu völlig verschiedenen Beurteilungen kommen lassen können. Technische Daten sind interessant, aber ein persönlicher Test ist noch wichtiger. Sich genügend Zeit nehmen und das Glas möglichst in der Situation testen, für die es bestimmt ist, sind dabei absolut wichtige Punkte. Dämmerungstauglichkeit lässt sich nun mal nicht an einem sonnigen Tag in der Fußgängerzone überprüfen. Beim Vergleich verschiedener Hersteller ist es wichtig, nur Ferngläser mit gleichen Kenndaten heranzuziehen. Es macht keinen Sinn, ein 7 x 42 mit einem 10 x 56 eines anderen Herstellers zu vergleichen und daraus Rückschlüsse ziehen zu wollen.
Vergrößerung und Handunruhe
Nur ein persönlicher Test kann zeigen, welche Vergrößerung noch sinnvoll genutzt werden kann. Dazu betrachtet man ein Schild oder ein Plakat mit feinen Strukturen oder nicht sehr großer Schrift aus rund 50 m Entfernung und findet sehr schnell heraus, mit welcher Vergrößerung diese am besten erkennbar sind.
Fokussierung
Wenn man in rascher Reihenfolge auf drei Objekte in unterschiedlichen Entfernungen – etwa 10, 25 und 50 m – scharf einstellt, ergibt sich ein guter Eindruck über die schnelle und sichere Bedienbarkeit. Diesen Test sollte an
auch mit Handschuhen durchführen.
Höhenfehler
Ein grober Test der binokularen Höhen-Justierung lässt sich durchführen, indem man eine waagerechte Kante durch das Fernglas beobachtet. Dabei hält man das Fernglas etwa 5 cm vor die Augen und prüft, ob die Kante im linken und rechten Bild auf gleicher Höhe liegt.
Farbwiedergabe
Die Farbwiedergabe eines Fernglases lässt sich durch folgenden Test relativ gut feststellen: Kehrt man das Glas um und schaut durch das Objektiv auf ein Blatt weißes Papier, sieht man im direkten Vergleich zwischen Papier und dem Bild im Objektiv eine evtl. vorhandene Farbverschiebung (z. B. „Gelbstich“) relativ schnell. Wenn das Bild im Objektiv deutlich dunkler als das aus dem gleichen Blickwinkel sichtbare Papier ist, lässt sich auch auf mangelnde Transmission schließen.
Farbsäume
Kontrastreiche Details in der Nähe des Bildrandes (z. B. Äste vor weißem Himmel) zeigen sofort vorhandene Farbsäume. Diese können blau, gelb oder auch rot sein und sind an solchen kontrastreichen Kanten deutlich zu sehen. Fluoridhaltige Glasmaterialien führen zu einer deutlichen Reduzierung solcher Farbfehler, was sich in einer unübertroffenen Brillanz und maximalen Schärfe widerspiegelt.