Wildschweinjagd im Schönbuch
Im Schönbuch südlich von Stuttgart gibt es drei Urwälder, in denen sich die Natur entwickeln kann, wie sie will. Uralte Eichen und Buchen strecken ihre Äste in den Himmel, manche von ihnen sind über 300 Jahre alt.
Früher jagten hier die württembergischen Herzöge und Könige – sie suchten sich das schönste Waldgebiet des Landes aus. Ausgangspunkt vieler Jagden war das Kloster Bebenhausen. Es wurde zu einem Jagdschloss ausgebaut, nachdem die Mönche im Zuge der Reformation das Land verlassen mussten. Noch heute entfaltet der kleine Ort im Schönbuch ganz besonderen Glanz. Bebenhausen gilt als die „Perle des Schönbuchs“.
Dann lassen die Jagdhornbläser den „Aufruf zur Jagd“ erklingen. Die Schützen besetzen ihre Stände.
Der Schönbuch ist ein Jagdrevier wie aus dem Bilderbuch
Forstdirektor Götz Graf Bülow weist die Jagdgäste am frühen Morgen ein und erläutert Sicherheitsvorschriften, Jagdbeginn und Jagdende. Dann lassen die Jagdhornbläser den „Aufruf zur Jagd“ erklingen. Die Schützen besetzen ihre Stände. Dutzende Treiber bringen das Wild in Bewegung. Es geht durch unwegsames Gelände. Gut 250 Meter Höhenunterschied sind vom tief gelegenen Tal bis zum oberen Höhenrücken zu überwinden – schwer für die Treiber, doch ein Eldorado für Wildschweine. Plötzlich raschelt es im Unterholz. Eine Rotte Wildschweine ergreift vor Treibern und Jagdhunden die Flucht. Sie ziehen bergwärts. Auf der Höhe stehen die Jäger bereit. Da fallen auch schon die Schüsse.
Jagd wie zu alten Zeiten
Mit einem „Halali“ verkünden die Jagdhornbläser etwas später das Ende der Jagd. Wie zu alten Zeiten wird vor der Königlichen Jagdhütte die Strecke gelegt. Als letzte Ehrerweisung erklingt ein „Sau tot“ aus den Hörnern der Bläser. Die Schützen sind mit dem Ergebnis zufrieden, die Hunde ebenso. In der warmen Jagdhütte klingt der Tag aus – je später der Abend, desto lustiger. Jetzt verbindet alle nur noch eine Sprache: das Jägerlatein.