Hochgebirgsjagd in Neuseeland

Unberührte Welten

In Neuseeland gibt es sagenhafte Landschaften und eine atemberaubende Tier- und Pflanzenwelt. Doch in diesem Land muss man nicht auf die Alpen verzichten. Unsere kleine Jagdhütte thront über dem Fluss Rangitata, der sich in Richtung Pazifik schlängelt. Sie ist ein wenig in die Jahre gekommen und keine für Touristen errichtete Lodge. Die Wände mit alten Fotos zugetackert, Hirschtrophäen an der Wand und auf dem Tisch liegen ausgeblichene Jagdmagazine. Kurz gesagt: Wir fühlen uns sofort heimisch. Wir, das sind die Amerikaner Dick Churchley von Red Hawk Rifles, der Jagdjournalist Mike Schoby, Monty Doboer von Hornady und meine Wenigkeit, Barton Dobbs, als Vertreter von ZEISS. Dazu die einheimischen „Kiwis“ Julian Dann, Darryl Butterick und Bill Davis von South Canterbury Hunting Safaris.

In Neuseeland schlägt das Herz des Jägers höher

Das Areal, in dem wir jagen, gehört zu einer 8.000-Hektar-Viehfarm mit Rindern und Merinoschafen, die seit Generationen von der gleichen Familie bewirtschaftet wird. In den glasklaren Flüssen, die diese Landschaft durchziehen, tummeln sich Lachse und Forellen. Schon beim fernen Brunftlaut der Rothirsche stellen sich bei mir die Nackenhaare auf. Die kapitalen 24-Ender im fruchtbaren Tal sind unser erstes Jagdziel. Bei der Pirsch auf Himalaya-Tahre in den Bergen am letzten Tag wird es dann anspruchsvoll, jagdlich wie körperlich.

Trotz der Kälte rinnt mir der Schweiss vom Rücken, als wir uns mit voller Montur den Berg hinaufkämpfen.

In ihrer nepalesischen Heimatregion sind diese ziegenartigen Tiere bis in eine Höhe von 4.400 Meter verbreitet. Trotz der Kälte rinnt mir der Schweiß vom Rücken, als wir uns mit voller Montur den Berg hinaufkämpfen. Als wir schließlich auf dem Bergrücken angekommen sind, haben wir den vollen Panoramablick und entdecken prompt in den sanft abfallenden Grasmatten ein Rudel. Ohne mein ZEISS Fernglas hätten wir alles zu Fuß absuchen müssen.

Jetzt liegt nur noch eine vorsichtige Pirsch vor uns. Immer wieder geht die Büchse in den Anschlag. Das Absehen steht Fleck auf dem großen, tiefschwarzen Bock. Seine lange Nackenmähne weht im Bergwind – ein surreales Bild durch die Zieloptik. Endlich steht er perfekt. Ich atme aus und krümme trotz Anstrengung und Aufregung ganz ruhig den Finger. Der krönende Abschluss für ein perfektes Jagderlebnis. Die Momente in dieser kaum beschreibbaren Landschaft nehme ich mit. Und ich komme wieder.

Über den Autor