„Wärmebildkameras sind ein wahrer Game Changer in der Vogelbeobachtung“

Im Interview mit Toby Carter über seinen Einsatz der ZEISS DTIs und warum sich für ihn damit gerade bei Tageslicht neue Perspektiven eröffnen. 

Im dichten Schilf, Geäst oder bei vollständiger Dunkelheit – die Entdeckung von gut getarnten oder nachtaktiven Vögeln und anderen Wildtieren ist eine wahre Herausforderung. Mit der Einführung der ZEISS Wärmebildkameras hat sich eine neue Ära der Natur- und Vogelbeobachtung eröffnet. Wir sprechen mit Birdern, Forschenden und Naturbegeisterten, über ihre Leidenschaft und welche Möglichkeiten sich für sie mit dem Einsatz von Wärmebildkameras bieten.

Im ersten Teil unserer Serie sprechen wir mit Toby Carter, leidenschaftlicher Birder aus UK und Vogelexperte bei ZEISS. In unserem Interview erzählt er von seinen Anfängen im Birding, welche Rolle seine Großeltern dabei spielten und warum die ZEISS DTI einen wahrer Game Changer für ihn darstellt.

ZEISS: Toby, es freut uns, heute mit dir zu sprechen. Diejenigen, die unsere ZEISS Kanäle verfolgen, sind sicherlich bereits auf dich gestoßen oder noch viel wahrscheinlicher, sie kennen dich bereits aus der Birding Community. Aber für alle, die dich noch nicht kennen: stell dich und deine Geschichte, wie du zum Birding gekommen bist, doch kurz einmal vor.

Toby: Freut mich, dass ich hier sein kann. Ich bin Toby, begeisterter Vogelbeobachter und nun jüngst bei ZEISS als Birding Experte. Meine Leidenschaft zur Vogelwelt und der Natur begann früh. Ich bin quasi damit aufgewachsen. Als ich 5 Jahre alt war, nahmen mich meine Großeltern bewaffnet mit einem Fernglas mit in ein RSPB-Reservat. Ich glaube spätestens dort, hat sich meine Leidenschaft für Vögel entfacht. Heute, mit 23 Jahren, kann ich mit Überzeugung sagen, dass ich von der Vogelbeobachtung regelecht besessen bin. Egal wo ich bin, die Beobachtung pausiert nie.

ZEISS: Ich glaube, dass ein Fernglas bei keiner Tour fehlen darf, darüber sind wir uns alle einig. Die Verwendung von Wärmebildkameras hingegen ist für viele noch ungewohnt. Toby, warum gehört eine Wärmebildkamera mittlerweile bei dir immer um den Hals, wenn du unterwegs bist?

Toby: Absolut, die Verwendung von Wärmebildkameras in der Welt der Vogelbeobachtung ist für viele immer noch ein neues Konzept. Aber ich bin mir sicher, diejenigen, die es schon benutzt haben, würden mir zustimmen: Wärmebildkameras sind ein wahrer Game Changer!

Wenn man Wärmebildkameras hört, denkt man vor allem erstmal ausschließlich an die Verwendung bei Nacht. Aber das ist nicht alles. Die Kameras nehmen Wärmequellen von Tieren oder Menschen wahr und können auch bei Tageslicht perfekt benutzt werden. Bei der Vogelbeobachtung habe ich mein Wärmebildgerät immer in der Tasche und benutze es daher wahrscheinlich 90 % der Zeit am Tag. Die Wärmebildkamera ist für mich mittlerweile insbesondere dann unverzichtbar geworden, wenn man versucht, gerade die verborgenen und versteckten Arten zu entdecken, die man normalerweise nur schwer zu Gesicht bekommt, wie z. B. Rohrdommeln, Bekassinen und sogar Feldschwirle.

Aber neben dem Blick auf besonders gut getarnte Arten bietet die Wärmebildkamera für mich noch einen weiteren Vorteil: Anstatt lange in einem Gebiet auszuharren und zu warten, um eine Art zu sehen, zeigt ein schneller Scan mit der Wärmebildkamera, ob es hier überhaupt eine Wärmequelle gibt oder nicht. Wenn ich hier absolut keine Wärmequelle entdecken kann, dann ziehe ich weiter und muss nicht ewig auf eine Bewegung warten. Wenn sich eine Wärmebildquelle zeigt, sehe ich entweder direkt durch die Kamera welche Art sich mir dort bietet oder ich greife schnell zum Fernglas und kann die entdecke Art noch genauer beobachten.

ZEISS: Welches Erlebnis mit deiner Wärmebildkamera ist dir bisher besonders im Gedächtnis geblieben?

Toby: Wenn ich ZEISS Touren mit britischen Händlern leite, sind die Teilnehmenden immer begeistert von der neuen Welt, die sie bei der Verwendung der Wärmebildkamera sehen können. In Norfolk gab es eine Familie von Bartmeisen in einem Schilfgebiet, die schwer zu entdecken war. Aber als sie die Wärmebildkamera benutzten, konnten sie die Vögel sofort erkennen. Bei einer Tour im Forest of Dean konnten wir die Kamera verwenden, um Wildschweine im Wald aufzuspüren, die sich einfach besonders erschrecken oder und auch in Somerset war die Verwendung der Kamera, um Rohrdommeln zu finden, hervorragend. Die Anwendungsgebiete sind also wirklich vielseitig. Was mir aber besonders in Erinnerung geblieben ist, war eine Beobachtung eines Waldkauzes. Er saß in einem sehr hohen Ast im Baum. DAS Wärmebildgerät half mir dabei, ihn auch aus der weiten Entfernung leicht zu entdecken. Denn den Waldkauz höre ich sonst öfter, als dass ich ihn sehe. Selbstverständlich habe ich meine Beobachtung auch gleich mit der DTI 4/50 festgehalten. Dass sich mit ihr auch Fotos und sogar Videos machen lassen, finde ich klasse.

Aufgenommen von Toby Carter mit der ZEISS DTI 4/50: Waldkauz oben im Baum aus weiter Entfernung.  

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