Teil 4: Vogelbeobachtung auf allen Kanälen

In der Nachkriegszeit gewann die mediale Berichterstattung über die Naturbeobachtung zunehmend an Attraktivität. Neue Formate entstanden weltweit, insbesondere bei der BBC in England.

Mit dem neuen Jahrtausend wurden die Formate immer professioneller und populärer. In England verfolgen drei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer jedes Jahr gespannt die BBC-Sendung „Spring Watch“. Die beliebten Moderatorinnen und Moderatoren begrüßen und begleiten die ersten Zeichen des Frühlings in Form von den ersten Blüten sowie geschlüpften Jungvögeln. Der Popularitätsstatus der Moderatoren gleicht dem von Moderatoren, die es in anderen Ländern nur in Samstagabendformaten gibt. Ihre Professionalität und Erfahrung in der Naturbeobachtung sind jedoch auch beachtlich. Viele der Moderatoren von BBC-Sendungen bringen den wissenschaftlichen biologischen Hintergrund mit und vermitteln die Faszination für die Naturbeobachtung auf verständliche Weise. Ihr Engagement geht weit über das im Fernsehen hinaus. Viele der bekannten Moderatoren betreiben ihre eigenen Online-Formate und sind in verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv.

Eine Vielzahl an Kanälen und Anwendungen für unterwegs mit weltweiter Vernetzung

Heute vernetzen sich Vogelbeobachtende nicht nur jeweils in ihren eigenen Landesgrenzen mit Online-Gemeinschaften wie dem Club 300 in Deutschland, Österreich und dem Club 400 in England, wo auf der Insel einfach mehr Arten zu sehen sind. In den USA gibt es gleich mehrere Netzwerke und es wird sogar unterschieden in diejenigen, die ihre Vogelsichtungen ausschließlich im Garten oder Hinterhof eintragen. Interessierte, erfahrene Ornithologen tragen weltweit ihre Beobachtungen ein, die beispielsweise in der App von Ornitho in Deutschland und der weltweiten Erfassung von Vogelsichtungen in eBird, der Anwendung des Cornell Labs of Ornithology, schnell und einfach erfasst werden. Cornell liefert sogar Einsteigern Hilfe über die kostenfreie App „Merlin Bird ID“, um Vögel schnell zu erkennen. Beim Erkennen der europäischen Vogelarten unterstützen Apps wie der Kosmos Vogelführer und die Collins Bird Guide App für Europa, die es im Rahmen der Jubiläumsaktion für alle ZEISS-Kunden gratis bei der Produktregistrierung gibt.

In den USA vermittelt die Bird Academy des Cornell Labs of Ornithology in Online-Kursen Einsteigern sowie Fortgeschrittenen vertieftes Wissen. Die Kurse reichen von der Identifikation von Greifvögeln, über die wichtigsten Tipps, wie man den eigenen Garten attraktiv für Vögel gestaltet, bis zu Spezialkursen in der Bestimmung von Eulen, der Vogelfotografie und allgemeinen Einsteigerkursen. ZEISS bietet den eigenen Kunden in den USA im Rahmen der 175 Jahre Jubiläumsaktion einen Rabattvoucher zur vergünstigten Teilnahme an.

Auch im BirdForum vernetzen sich weltweit tausende von Mitgliedern und tauschen sich über Beobachtungen, Optiken und das Leben rund um die Vogelbeobachtung aus. Mit inzwischen mehr als 173.800 Mitgliedern ist Birdforum eine der größten globalen Plattformen, über die sich die Birding Community austauscht.

Die Digitalisierung erfasst auch die Optik

Zwar gab es schon Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre Adapter zum Anbringen einer Kamera auf ein Spektiv. Doch heute erfolgt dies viel komfortabler mit einer Kamera oder dem Smartphone und einem einfachen Adapter beispielsweise mit dem Spektiv ZEISS Victory Harpia 95 oder sogar mit dem Fernglas. War das Einreichen einer Seltenheit bei der Seltenheitskommission früher noch aufwändiger, da die Einreichenden erst auf ihre Kompetenz und die Sichtung auf ihre Wahrscheinlichkeit überprüft wurden, so kann dies heute sehr schnell und einfach mit einem Foto in guter Qualität nachgewiesen werden. Viele nutzen die Fotos einfach zur Erinnerung und erzielen damit eine sehr gute Bildqualität. In der langen Geschichte der Vogel- und Naturbeobachtung ist heute ein Maß an Professionalität und Qualität erreicht, das an Attraktivität weit über die eingeschworene Vogelbeobachtungs-Community hinaus reicht. So gibt es Neueinsteiger bei Bird Races, die in erster Linie Fotos machen und sich danach von den Profis über ihre Sichtungen aufklären lassen. Zudem ermöglichen die Erkennungs-Apps für Vögel, Säugetiere und Pflanzen sowie Apps zum Erkennen von Vogelstimmen einen leichten Zugang für Interessierte. 

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