Kiebitzschutz im Ostalbkreis

Unser Nature Team unterstützt aktiv

Gemeinsam mit Vertretern des NABU Ortsverbandes Ellwangen konnten wir im Wiesenbrütergebiet „Itzlinger Lachen“ einen ca. 800 m langen Elektrozaun zum Schutz der dort brütenden Kiebitze errichten.

Der Kiebitz (Vanellus vanellus) war früher ein häufiger und weit verbreiteter Vogel des Offenlandes, der in feuchten Wiesen, Sümpfen und Mooren brütete. Aufgrund verschiedener Ursachen wie die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Intensivierung der Landwirtschaft und die Zunahme von Bodenprädatoren sind die Bestände des Kiebitzes in den letzten Jahrzehnten massiv zurückgegangen. Heute steht der Kiebitz auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Vogelarten.

Brütende Kiebitze findet man heute in Mitteldeutschland nahezu nur noch in feuchten Flusstälern oder Naturschutzgebieten. Im Grenzgebiet des Ostalbkreises zu Bayern gibt es noch eine stabile Anzahl von über 13 Brutpaaren, welche seit 10 Jahren jährlich aktiv geschützt werden.  

Neben der Gelegesuche/ -markierung und dem Schutz vor der Bodenbearbeitung kümmern sich die Betreuer auch darum, durch Vernässung von Wiesen, Anlegen von Lachen und Plänken das Brut- und Nahrungsangebot wieder zu verbessern.

In den letzten Jahren wurde festgestellt, dass die Kiebitze ihre Gelege immer häufiger in nahegelegene Äcker anlegen und nicht mehr in den herkömmlichen Feuchtwiesen brüten. Dieser allgemein auftretende Trend ist auf die zunehmende Anzahl an Bodenprädatoren wie Fuchs, Waschbär und Marder zurückzuführen. Darauf haben die Betreuer nun reagiert.  

Mithilfe des temporär angebrachten Elektrozauns sollen Bodenprädatoren vom Brutgebiet des Kiebitzes ferngehalten werden. Der Zaun wurde im März vom ZEISS Natur Team in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Schäfer angebracht. Die Kiebitze kommen aktuell aus Ihren Winterquartieren in Frankreich, Spanien und Portugal zurück und sollen jetzt durch die Errichtung des Elektrozauns dazu animiert werden, ihre Gelege wieder in den extensiv bewirtschafteten Feuchtwiesen anzulegen.

An den nahegelegenen Wasserflächen finden die Jungvögel ausreichend Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Kiebitze sind sogenannte Nestflüchter und schon wenige Stunden nach dem Schlüpfen verlassen die Küken das Nest, um gemeinsam mit der Mutter auf Nahrungssuche zu gehen. Die ersten Tage nach dem Schlüpfen kann der weibliche Altvogel oft beim „Hudern“ angetroffen werden. Hierbei schlüpfen die noch spärlich mit Federn ausgestatteten Jungvögel unter die Flügel und das Gefieder der Mutter, um sich so vor widrigen Wetterbedingungen zu schützen.

Wir freuen uns, durch diese Initiative einen Beitrag zum Erhalt der Brutplätze der Kiebitze zu leisten und hoffen, die Bestände im Ostalbkreis positiv beeinflussen zu können!

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