Ende März ist es wieder soweit. Es ist die Zugzeit der Vogelbeobachter. Aus allen Teilen der Welt strömen Vogelbeobachter nach Eilat. Denn die Birdwatcher ziehen nur aus einem Grund hierher. Die Vögel fliegen zurück in den Norden und im israelischen Eilat feiern alle das große Birding Festival. Dieses Jahr vom 22. bis zum 31. März. Im Rennen um den ersten Platz beim Finale des Bird Race am 31. März sammeln alle teilnehmenden Teams Geld für den Steppenadler. Mit den Spenden schützen die BirdLife Organisationen in Kasachstan und Usbekistan den vor allem in diesen Regionen brütenden Steppenadler. Sie bauen erhöhte Nestplattformen und leisten Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung.
Greifvögel sind wohl die eindrucksvollsten Frühjahrsgäste in Eilat. Seit 1985 wurde der Rekord von 850.000 Wespenbussarden zwar nicht wieder gebrochen, jedoch sind die großen Schwärme jedes Jahr von neuem beeindruckend. Eilat gehört neben der Route über Gibraltar, dem Bosporus und der Osttürkei zu den vier Hauptrouten für Greifvögel. Insbesondere die Thermiksegler, ein großer Anteil der Greifvögel, suchen sich den kürzesten Weg übers Meer, denn sie brauchen die warmen Aufwinde über den Landmassen. Sie suchen sich Meerengen und die kürzesten Entfernungen über das Wasser, was Eilat zum beliebten Zwischenstopp macht.
WIE GENAU FINDEN ZUGVÖGEL EIGENTLICH IHREN WEG?
Eine eingebaute Navigation
Ganz plump auf den Punkt gebracht sehen, riechen, hören und fühlen sie, wo es langgeht. Ausführlicher dargestellt, vermutet man folgende Sinne und Orientierungen hinter der zielgerichteten Navigation der Vögel: Sie orientieren sich unter anderem an den Sternen. Hätten sie jedoch von Geburt an eine genetisch vorbestimmte Sternenkarte wären sie im Laufe der Jahrhunderte verloren. Denn die Achse der Rotation ändert sich ganz langsam und allmählich. In Versuchen hat sich herausgestellt, dass Vögel sich nach und nach eichen und damit anpassungsfähig bleiben.
Neben den Sternen liefern weitere Elemente und Sinne die Eckdaten für den inneren Kompass der Vögel. So vermuten Wissenschaftler, dass im Augapfel der Vögel eine Struktur ähnlich wie der Zeiger einer Sonnenuhr arbeitet. Mit dem Schatten auf der Netzhaut wissen sie, wo es lang geht.
Mit dem Schatten auf der Netzhaut wissen sie, wo es lang geht. Bei Brieftauben ist es nachgewiesen und bei Sturmvögeln wird vermutet, dass sie ihren Geruchssinn zur Orientierung einsetzen.
Die Mehrheit der Vogelarten folgt zudem vermutlich Geräuschen. Am Quaken der Frösche erkennen sie Sumpfgebiete, Rufe anderer Vögel geben weitere Anhaltspunkte und Bergketten erkennen sie über den Infraschall oder das Echo ihrer eigenen Rufe. Veränderungen der Schwerkraft tun wahrscheinlich ihr Übriges, die Erdumdrehung und Ausrichtung nachzuvollziehen. Wo Land in der Nähe ist, verändern sich die Wellenmuster.