Patientenversorgung der Zukunft – Digital Health Solutions mit Azure Health Data Services

Seit Beginn der Covid-Pandemie steht das Gesundheitswesen unter enormem Druck. Die demografische Entwicklung, der Wandel des Krankheitsspektrums, gesetzliche Vorschriften, Kostendruck und Fachkräftemangel bei gleichzeitig steigendem Anspruch der Patienten stellt Gesundheitsorganisationen vor einige Herausforderungen. Hier bieten die Digitalisierung und der Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Machine Learning zahlreiche Chancen und Potentiale zur Effizienzsteigerung, Fehlerreduktion und somit Verbesserung der Patientenbehandlung.

Arzt verwendet eine medizinische Applikation auf Cloud-Basis auf dem Smartphone, im Hintergrund unterhalten sich medizinische Fachkräfte
Abbildung 1: Digital Health Solutions mit Azure Health Data Services für eine optimale und zukunftsfähige Patientenversorgung

Nutzung medizinischer Daten als Basis für eine optimierte Patientenversorgung

Grundlage für die Nutzung dieser Technologien und für eine zukunftsfähige prädiktive und präventive Versorgung sind medizinische Daten. Diese finden sich bereits heute überall. Die meisten Akteure im Gesundheitswesen und die im Einsatz befindlichen Medizingeräte speichern diese aber immer noch on-premise, was zu Millionen von isolierten medizinischen Datensätzen führt. Um einen vollumfänglichen Überblick über die Krankheitsgeschichte eines Patienten zu erhalten und darauf aufbauend Behandlungspläne im Sinne einer patientenzentrierten Behandlung zu erstellen und übergreifende Erkenntnisse aus diesen Datensätzen ableiten zu können, müssen Organisationen Gesundheitsdaten aus verschiedenen Quellen integrieren und synchronisieren.

Um die Entwicklung von Ökosystemen im Gesundheitswesen zu unterstützen, bieten die großen globalen Public Cloud Provider (Microsoft Azure, Amazon Web Service und Google Cloud Platform) zunehmend spezielle SaaS- und PaaS-Dienste für den Healthcare-Sektor an, die Unternehmen eine Basis für ihre eigenen Lösungen bieten können. Durch unsere Erfahrung bei ZEISS Digital Innovation als Implementierungspartner der Carl Zeiss Meditec AG und von Kunden außerhalb der ZEISS Gruppe haben wir bereits früh erkannt, dass Microsoft ein besonders leistungsfähiges Healthcare-Portfolio bietet und dieses weiter stark ausbaut. Das wurde auch auf der diesjährigen Ignite wieder deutlich.

Screenshot aus einem Video, in dem sich zwei Personen virtuell zu einem Thema unterhalten
ZEISS Digital Innovation (re.) bei der Ignite 2021 im Gespräch darüber, wie man langfristigen Nutzen aus Gesundheitsdaten mit Microsoft Cloud for Healthcare ziehen kann. (Hier geht’s zum vollständigen Video)

Medizinische Datenplattformen auf Basis von Azure Health Data Services

Eine Möglichkeit für den Aufbau einer solchen medizinischen Datenplattform als Basis eines Ökosystems ist die Nutzung vonAzure Health Data Services. Mit Hilfe dieser Services lassen sich Speicherung, Zugriff und Verarbeitung von medizinischen Daten interoperabel und sicher gestalten. Tausende Medizingeräte können miteinander verbunden werden und die so generierten Daten von zahlreichen Anwendungen skalierbar und robust genutzt werden. Da es sich bei den Azure Health Data Services um PaaS-Lösungen handelt, sind sie „out of the box“ nutzbar und werden vollständig von Microsoft entwickelt, verwaltet und betrieben. Sie sind dadurch außerdem standardmäßig sicher und compliant und mit geringem Aufwand hoch verfügbar. Dies senkt den Implementierungsaufwand und damit auch die Kosten erheblich.

Auch die Carl Zeiss Meditec AG setzt bei der Entwicklung seines digitalen, datengesteuerten Ökosystems auf Azure Health Data Services. Das gemeinsam mit der ZEISS Digital Innovation entwickelte ZEISS Medical Ecosystem verbindet Geräte und klinische Systeme über eine zentrale Datenplattform mit Applikationen und schafft so einen Mehrwert auf verschiedenen Ebenen zur Optimierung des klinischen Patientenmanagements.

Als zentrale Schnittstelle für die Geräteanbindung wird hier der DICOM Service der Azure Health Data Services genutzt. Da DICOM ein offener Standard zur Speicherung und zum Austausch von Informationen im medizinischen Bilddatenmanagement ist, kommunizieren ein Großteil der medizinischen Geräte, die Bilddaten generieren, mithilfe des DICOM-Protokolls. Durch eine erweiterbare Konnektivitätslösung, die auf Azure IoT Edge basiert, können diese Geräte unter Verwendung des DICOM-Standards direkt mit der Datenplattform in Azure verbunden werden. Dies ermöglicht die Integration einer Vielzahl von Geräten, die bereits seit Jahren bei Kunden im Einsatz sind, in das Ökosystem. Dies erhöht die Akzeptanz und sorgt dafür, dass mehr Daten in die Cloud fließen und weiterverarbeitet werden können, um klinische Anwendungsfälle zu ermöglichen und neue Verfahren zu entwickeln.

Als zentraler Data Hub der Plattform dient Azure API for FHIR®. Dort werden alle Daten des Ökosystems strukturiert gespeichert und miteinander verknüpft, um sie zentral auffindbar zu machen und den Applikationen zur Verfügung zu stellen. HL7® FHIR® (Fast Healthcare Interoperability Resources) bietet ein standardisiertes und umfassendes Datenmodell für Daten im Gesundheitsweisen. Damit können nicht nur einfache und robuste Schnittstellen zu den eigenen Anwendungen umgesetzt werden, sondern auch die Interoperabilität mit Drittsystemen wie EMR-Systemen (Electronic Medical Record), Krankenhausinformationssystemen oder der elektronischen Patientenakte sichergestellt werden. Die Daten aus den medizinischen Geräten, historische Messdaten aus lokalen PACS-Lösungen und Informationen aus anderen klinischen Systemen werden nach dem Hochladen automatisch weiterverarbeitet, strukturiert und zentral in Azure API for FHIR® aggregiert. Dies ist ein Schlüsselfaktor, um mehr wertvolle Daten für klinische Anwendungsfälle zu sammeln und den Kunden ein nahtlos integriertes Ökosystem zu bieten.

Schematische Darstellung des Aufbaus einer medizinischen Datenplattform mit Azure Healthcare APIs
Abbildung 2: Aufbau einer medizinischen Datenplattform mit Azure Health Data Services

Erfolgreiche Zusammenarbeit von ZEISS Digital Innovation und Microsoft

Als Early Adopter der Azure Health Data Services arbeiten unsere Entwicklungsteams bei ZEISS Digital Innovation eng mit der Produktgruppe der Azure Health Data Services im Microsoft Headquarter in Redmond, USA, zusammen und gestalten so die Services im Sinne unserer Kunden mit. In regelmäßigen Co-Creation-Sessions zwischen den Teams der ZEISS Digital Innovation und Microsoft wird das Lösungsdesign für aktuell implementierte Features der Azure Health Data Services diskutiert. So können wir sicherstellen, dass auch die komplexesten derzeit bekannten Anwendungsfälle berücksichtigt werden.

We are working very closely with ZEISS Digital Innovation to shape Azure’s next generation health services alongside their customer needs. Their strong background in the development of digital medical products for their customers is a core asset in our collaboration and enables the development of innovative solutions for the healthcare sector.

Steven Borg (Director, Medical Imaging at Microsoft)

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Elisa Kunze

Elisa Kunze ist seit 2013 bei der ZEISS Digital Innovation tätig und konnte dort bei ihren unterschiedlichen Tätigkeiten im Sales und Marketing viele Projekte, Teams und Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen kennenlernen und begleiten. Heute betreut sie als Key Account Managerin ihre Kunden im Health Sector bei der Umsetzung ihrer Projektvisionen.

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