Wie es zur ZEISS DTI 3 gekommen ist und warum das Category Management dabei eine besondere Aufgabe innehat.
ZEISS ist seit Jahrzehnten für seine leistungsstarken Ferngläser und Spektive bei Naturbeobachterinnen und -beobachter beliebt. Die zunehmende Natur- und Vogelbeobachtung bei Dämmerung und Nacht birgt nicht nur vollständig neue Beobachtungserlebnisse, sondern auch hohe Anforderungen an das Equipment. Wärmebildgeräte können dabei ein hilfreiches Instrument sein, um sich auch verborgene Beobachtungssituationen wie beispielsweise schlafende Eulen oder besonders gut versteckte Arten, zu erschließen.
Mit der ZEISS DTI 3 Wärmebildkamera eröffnet ZEISS neue Dimensionen der Naturbeobachtung. In einer kleinen Artikelserie beleuchten wir die entscheidenden Schritte, die die ZEISS DTI 3 durchlaufen hat, bis sie für den Kunden im Laden verfügbar ist und darüber hinaus. Erhalten Sie dabei einen spannenden Einblick in die Entstehung der DTI 3, über ihre anspruchsvollen Tests bis hin zum umfassenden Service Angebot auch weit nach dem Kauf.
Im ersten Teil der vierteiligen Serie haben wir mit Tammo Lüken aus dem Category Management über seine Aufgaben und die neue ZEISS DTI 3 gesprochen.
Tammo, als Leiter des Category Managements verfolgst du alle unsere neuen Produkte. Beschreibe doch kurz, welche Aufgaben hat das Category Management von ZEISS?
Tammo: „Der Aufgabenbereich des Category Management ist sehr vielseitig. Wir begleiten neue Produkte von der ersten Idee an. Welche Anforderungen hat der Markt an das Gerät, welche Kunden spricht es an, welche Features braucht ein neues Gerät? All dies sind grundlegende Fragen, mit denen wir dann in den Diskurs mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Entwicklung gehen. Nachdem wir technische Details geklärt haben, begleiten wir das Produkt in seiner Entwicklung weiter. Wir verschaffen uns einen Eindruck über die Haptik des Produktes, sind beispielsweise Knöpfe und Bedienelemente sinnvoll angeordnet, stimmt die Bildqualität? Natürlich spielt auch die Nachhaltigkeit unserer Verpackungen eine große Rolle, auch hier bringen wir uns mit ein und setzen den Fokus auf nachhaltige und recyclefähige Materialien. Im Grunde lässt sich sagen: Alles was der Kunde von einem ZEISS Produkt sieht und fühlt, läuft über uns im Category Management.“
Wie entsteht eigentlich ein neues Produkt bei ZEISS?
Tammo: „Das frühzeitige Erkennen von innovativen Technologien ist sehr wichtig. Direkt in der Praxis, im Feld, fallen mir und meinen erfahrenen und Birding begeisterten Kolleginnen und Kollegen natürlich oft praktische Aspekte an Produkten auf, die wir besser machen könnten. Mit einem Mix aus praktischer Anwendung und ausgiebiger Recherche auf Messen, Online, bei Gesprächen mit Vogelbeobachterinnen und Vogelbeobachtern und im Diskurs mit der Entwicklung und unserem Vertrieb entstehen dann erste neue Produktkonzepte.“
Warum hat ZEISS eine Wärmebildkamera auf den Markt gebracht?
Tammo: „ZEISS ist natürlich bekannt für seine klassischen Optiken wie Spektive und Ferngläser, die speziell auch bei Dämmerung durch ihre hohe Transmission überzeugen. Die Entwicklung einer eigenen Wärmebildkamera war für uns nur der nächstlogische Schritt. Mit der ZEISS DTI Familie stellen wir in Zukunft ein ganzes Produktportfolio zur Verfügung, dass unsere bisherigen Produkte entscheidend ergänzt. Für Vogel- und Naturbeobachterinnen und -beobachter ergibt sich damit eine ganz neue Dimension des Beobachtens, so dass dank der Wärmebildkamera besonders verborgene Situationen erfasst werden können – ob bei Dämmerung oder bei Tag.“
Worauf wurde bei der ZEISS DTI 3 besonders geachtet?
Tammo: „Nachdem ich selbst viele Produkte anderer Hersteller im Praxiseinsatz testen konnte, fiel mir bei vielen Geräten die optimierbare Bedienbarkeit auf. Die Menüs sind teilweise sehr undeutlich dargestellt und die kleine Schrift im Menü selbst macht es unangenehm das Gerät richtig einzustellen. In angespannten Beobachtungssituationen, in denen eine instinktive Bedienung der Geräte wichtig wäre, löste ich durch die unvorteilhafte Anordnung von Knöpfen beispielsweise ein Foto, statt die Zoomfunktion aus. Oder einmal hatte ich eine Wärmebildkamera in der einen Hand, ein Fernglas in der anderen und den schweren Rucksack auf dem Rücken. Um eine Hand frei zu bekommen, wollte ich die Wärmebildkamera ablegen – ungünstig auf einer sumpfigen Wiese.
Da wäre ein Tragegurt natürlich prima gewesen. Es sind genau solche wichtigen Details, die nicht nur mir, sondern auch anderen Naturbeobachterinnen und -beobachtern während der Beobachtung mit Wärmebildkameras auffallen. Mit der DTI 3 wollen wir das deutlich verbessern und ein Produkt nahe dran an der Zielgruppe anbieten.
Natürlich spielt die Bildqualität eine ebenso große Rolle. Wir haben daher großen Wert darauf gelegt die Kombination aus Objektiv, Sensor, Bildverarbeitung und Bildschirm perfekt aufeinander abzustimmen. Dies resultiert in einem detailreichen und kontraststarken Bild, welches Naturbeobachterinnen und -beobachtern auch kleinster Details sichtbar macht.
Zudem haben wir bei unseren Wärmebildkameras immer ein klares und gut sichtbares sowie übersichtliches Menü. Die Geräte können ständig mit Softwareupdates versorgt werden. Hier stehen wir in engen Kontakt mit Händlern und Naturbeobachtenden, um Feedback sinnvoll in neue Updates mit einzubringen.“
Welches technische Detail ist dir bei der DTI 3 bei der Beobachtung besonders wichtig?
Tammo: „Neben der hohen optischen Qualität überzeugt mich das Ergo Control Concept besonders. Durch das Ergo Control Concept gewöhnt man sich nach wenigen Minuten an die Anordnung der Knöpfe und man weiß sofort, welcher Knopf welche Funktion hat. Man muss nicht mehr raten oder die Kamera absetzen und versuchen die verschiedenen Bedienknöpfe zu identifizieren. Besonders in angespannten Situationen, wo jede Bewegung den Vogel wieder verscheuchen kann, ist dies sehr wichtig.“
Im nächsten Teil unserer Serie liefern wir einen Einblick in die technische Umsetzung der ZEISS Wärmebildkamera und welche Rolle dabei das System Engineering spielt.