Das Konferenzjahr 2017 startete im Januar – wieder mit der OOP. Auch diesmal befand sich eine Umfrage im Gepäck nach München. Wie im vorangegangenen Blogbeitrag zur WJax bereits beschrieben, wollten wir uns erneut dem Arbeitsumfeld der Befragten widmen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Rückschlüsse auf die zielgruppenabhängige Sichtweise auf eingespielte Teams zu ziehen, da die Rahmenbedingungen z.B. mit Fragen und Konferenzort im Vergleich zur WJax gleichbleibend sind. Einziger wesentlicher Unterschied ist bei den Funktionen der Umfrageteilnehmern festzustellen, da wir bei der OOP vorrangig Softwarearchitekten, Entscheider und Berater vorfinden, während die WJax überwiegend von Softwareentwicklern aufgesucht wird.
Durch den gleichen Aufbau der Fragebögen startet auch dieser mit der Frage, wie die Teilnehmer ihren Arbeitsweg zurücklegen. Die Aussagen weichen hier nur bedingt von denen der WJax ab. Das am stärksten genutzte Mittel ist weiterhin der PkW, auch wenn die S-Bahn ebenfalls weit mehr frequentiert ist, als andere öffentliche Verkehrsmittel.
Der darauffolgenden Frage „Wie beschäftigen Sie sich auf dem Weg zur Arbeit?“ lagen weiterhin zwei Gedanken zu Grunde. Erstens ist es üblich, dass heutzutage immer wieder bereits auf dem Arbeitsweg erste Mails bearbeitet, neueste Nachrichten aufgeschnappt oder Fachartikel gelesen werden. Doch wie viele Personen beschäftigen sich tatsächlich mit geschäftlichen Dingen? Zweitens stellte sich die Frage, ob im Zeitalter der Digitalisierung Smartphone und Laptop die klassischen Medien gänzlich verdrängt haben. Daher ist unser Interesse darauf gerichtet, welches Medium vorrangig zum Informationskonsum genutzt wird.
Geht es um die Nutzungszwecke, sieht man auch in dieser Umfrage den deutlichen Vorsprung der digitalen Medien gegenüber den klassischen, wie Print und Fernsehen in Straßenbahnen. Auch nur vereinzelt werden Radio oder Hörbuch angegeben. Damit wird deutlich, dass das Smartphone immer mehr zur „Allzweckwaffe“ wird, da es die verschiedenen Kanäle auf Grund der vielfältigen Nutzungsoptionen miteinander vereint.
Auffällig ist jedoch, dass im Vergleich zur WJax die geschäftliche Nutzung einen Aufschwung verzeichnet. Mit gut 1/3 zu 2/3 liegen geschäftliche und private Nutzung hier nicht so weit von einander entfernt. Dies bestätigt unsere Erfahrungen, dass mit zunehmendem Entscheiderlevel der Arbeitsweg bereits durch Vorgänge im Arbeitsalltag bestimmt wird.
Zusammenarbeit – eingespielte Teams als Erfolgsgarant?
Beim Einstieg in den inhaltlichen Bereich wird deutlich, dass sich die Meinungen auf den Konferenzen nicht so stark voneinander differenzieren. Der These Stabile Teams sind ein Garant für Projekterfolge stimmen in Summe 78 % zu, damit liegt dieser Wert nur 3 Prozentpunkte unter dem der WJax. Ebenso die „unentschlossenen“ Antworten, die sowohl Vor- als auch Nachteile in stabilen Teams sehen und sich nicht festlegen können, ähneln sich auf den Konferenzen (14 % zu 16 %).
Betrachtet man die kollegialen Veränderungen durch Mitarbeiterfluktuation, findet sich auch hier ein ähnliches Bild. Nur gut 1/5 gibt an, dass sich ihr Kollegenkreis kaum bis gar nicht ändert. Damit zeigt sich eine noch stärkere Tendenz zu instabilen Teams. Es ist ebenfalls keine Abhängigkeit von dem Kollegenumkreis bzgl. ihrer Angestelltensituation erkennbar, beispielsweise ob ausschließlich mit internen Kollegen gearbeitet wird.
Ein weiterer Faktor, den wir erhoben haben, um besser das Arbeitsumfeld der Befragten verstehen zu können, ist das Wo gearbeitet wird. Dabei lässt sich auch ein entscheidender Unterschied zur WJax-Umfrage feststellen. Während dort gut doppelt so viele im Großraumbüro vergleichend zum Einzelbüro saßen, unterscheiden sich hier die Zahlen kaum voneinander.
Auf Grund dessen, dass diese Frage Mehrfachantworten zulässt, steht Home Office als weitere Antwort zur Verfügung. Da das Home Office aber ebenso wie auf der WJax bei keiner Befragung eigenständig angegeben worden ist, sondern nur in Verbindung mit den anderen beiden Optionen, lässt sich hier nur der Unterschied in der Verteilung auf die beiden anderen Optionen wahrnehmen: zwei Drittel ergänzen damit das Großraumbüro, ein Drittel das Einzelbüro.
Ebenfalls als Einfluss auf die Stabilität von Teams, z.B. in Hinblick auf Aufgabenfokussierung, Kommunikationswege und Termine, stellt sich die Frage nach der Anzahl der Projekte, die zu absolvieren sind. Identische Werte zur WJax Umfrage (siehe Abbildung 7) zeigen, dass die stabilen Teams mit Barrieren, wie hohen Koordinationsaufwänden für jeden Einzelnen, die sich aus Deadlines, unterschiedlichen Anforderungen und Kommunikation mit den entsprechenden Teams, zu kämpfen haben. Diese (Konferenz-)zielgruppenübergreifenden Probleme lassen sich dadurch erklären, dass die Teams erst durch die Zusammensetzung verschiedenster Personenkreise zu Stande kommen und dadurch für alle Beteiligten die gleiche Situation vorhanden ist.